Rücktritt aus politischer Verantwortung
Schon mehrere Politiker haben nach Affären den Hut genommen.
Wohnbaulandesrat Hans Mayr, der am Montag seinen Rücktritt erklärte, ist mit diesem Schritt kein Einzelfall in der Salzburger Politik. Noch in frischer Erinnerung ist der Rücktritt von Langzeitbürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) im vergangenen September nach der (nicht rechtskräftigen) Verurteilung im Swap-Prozess. Dieser war eine Folge des großen Salzburger Finanzskandals. In dessen Gefolge hatte Finanzlandesrat David Brenner (SPÖ) bereits im Jänner 2013 den Hut genommen.
In den 1990er-Jahren machte ein Rücktritt besondere Schlagzeilen. Rupert Wolfgruber, ÖVP-Agrarlandesrat und Landwirt, kam durch Äußerungen über Tiere unter Druck. Unter anderem hatte er Tieren das Bewusstsein abgesprochen. Der Proteststurm war so groß, dass der Landesrat ging.
Im selben Jahr, nämlich 1997, verließ Karl Schnell, damals noch FPÖ-Chef, die Landesregierung – allerdings nicht freiwillig. Schnell wurde per Misstrauensantrag aus der Regierung geworfen. Gestellt haben ihn seine damaligen Regierungskollegen von SPÖ und ÖVP. Sie schafften in einem Aufwaschen den Proporz in der Landesregierung ab. Grund für den Hinauswurf: Die FPÖ hatte anhand einer Liste aus einem SPÖ-Computer eine „Postenschacher-Affäre“ausgerufen.
Der WEB-Skandal zog zwei Rücktritte nach sich: 1989 verließ Wolfgang Radlegger (SPÖ) die Politik, weil er mit einem der späteren Angeklagten befreundet gewesen war. Salzburgs Bürgermeister Josef Reschen (SPÖ) ging 1990 nach Vorwürfen wegen eines politisch umstrittenen Wohnungskaufs, der aber rechtlich unbedenklich war.