London zahlt Paris weitere Millionen für Grenzschutz
Die britische Grenze wird de facto in Nordfrankreich bewacht. In der Küstenstadt Calais am Ärmelkanal halten französische Polizisten Migranten davon ab, auf Lastwagen mit Ziel Großbritannien zu klettern. Britische Beamte kontrollieren dort bereits im Hafen die Pässe, bevor die Fähren in Richtung Dover loslegen. Umgekehrt überwachen Franzosen schon auf englischem Boden, ob Reisende nach Frankreich dürfen.
Die Grundlage für diese Kontrollen bildet eine Vereinbarung, die 2003 von Frankreich und Großbritannien geschlossen wurde. Gestern, Donnerstag, wurde sie nachverhandelt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte den neuen Einwanderungsvertrag zum Thema bei seinem ersten Besuch in Großbritannien gemacht. Vor dem Gipfeltreffen mit Premierministerin Theresa May in der britischen Militärakademie Sandhurst südlich von London forderte er Zugeständnisse.
Zumindest eines machte ihm die britische Regierung sogar noch vor Beginn des Treffens: Für den Grenzschutz in Calais bekommt Frankreich von Großbritannien weitere 50 Millionen Euro. Mit dem Geld werde die Sicherheit der britischen Grenze verbessert, sagte eine Regierungssprecherin am Donnerstag in London. Mit britischer Unterstützung wurden in der Vergangenheit bereits Zäune und Überwachungsanlagen in Calais gebaut.