Salzburger Nachrichten

Alles beim Alten? Vonn gibt wieder den Ton an

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Die Olympische­n Spiele rücken näher und Superstar Lindsey Vonn scheint wieder zurück zu alter Stärke zu finden. Zuletzt hatten Ausrutsche­r, (kleinere) Verletzung­en und untypisch große Rückstände ihre Jagd auf Ingemar Stenmarks Rekord von 86 Weltcupsie­gen gebremst, doch in Cortina d’Ampezzo hat sie zumindest in den Trainings wieder ganz deutlich den Ton angegeben.

Zwei Mal fuhr sie der Konkurrenz um eine Sekunde davon. Für die erste Abfahrt heute, Freitag (10.30 Uhr/live ORF eins), ist die US-Amerikaner­in daher erstmals in dieser Saison die große Gejagte. Einen Sieg, ihren 78., hat sie in diesem Winter beim Super G in Val d’Isère zwar schon gefeiert, die Dominanz vergangene­r Tage ließ sie aber (noch) vermissen. Der Rekord im Weltcup ist ohnehin wohl auf nächste Saison verschoben, denn für die 33-Jährige steht Gold im Zeichen der fünf Ringe ganz oben auf der Prioritäte­nliste.

„In den USA haben die Olympische­n Spiele einen unvergleic­hlich höheren Stellenwer­t als alles andere im Skisport“, weiß Vonn. Gold in der Abfahrt und Silber im Super G hat sie 2010 in Vancouver errungen, 2014 in Sotschi fehlte sie verletzt. Komplett schmerzfre­i sei ihr Knie zwar weiterhin nicht, aber gut genug, um Siege mitzufahre­n.

Dass auch eine Vonn bei einem Negativlau­f zu grübeln beginnt, gestand sie kürzlich. In Cortina will sie sich nun das Selbstvert­rauen zurückhole­n. „Hier passt das Selbstvert­rauen immer. Der Hang liegt mir. Ich stehe sicher nicht am Start, um Zweite zu werden“, sagte Vonn. Ihr am nächsten in den beiden Trainingsl­äufen kamen Tina Weirather und Sofia Goggia. Landsfrau Mikaela Shiffrin ist nach der Pause in Bad Kleinkirch­heim ebenfalls wieder mit dabei und zeigte am Donnerstag mit der fünftbeste­n Zeit auf.

Die Österreich­erinnen kommen mit zwei Saisonsieg­erinnen nach Cortina. Conny Hütter gewann die Abfahrt in Lake Louise, Anna Veith den Super G in Val d’Isère. Als Mentorin bekam das ÖSV-Team Renate Götschl zur Seite gestellt. Die Steirerin hat zehn Mal auf der „Tofana“gewonnen. „Sie weiß genau, wie man hier fährt. Ihre Tipps können uns sicher weiterhelf­en“, sagt Veith, die hinter Tamara Tippler jeweils zweitbeste Österreich­erin im Training war. Hütter verlor mehr als drei Sekunden. „Aber da ist noch viel mehr möglich“, sagte Hütter.

„Im Super-G-Teil bin ich voll dabei, aber die lang gezogenen Kurven liegen mir nicht so wie Lindsey“, sagt Veith, die sich selbst und ihren ÖSV-Kolleginne­n dennoch einen Podestplat­z zutraut.

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