Ab in den Süden – diesmal mit Stürmerstar Dabbur
Warum Fußballmeister Red Bull Salzburg sein Wintercamp in Spanien anstatt in Dubai aufgeschlagen hat und Marin Pongračić schlechte Karten für die Frühjahrssaison hat.
Spanien ist der neue Hotspot unter Österreichs Bundesliga-Spitzenteams. Neben Red Bull Salzburg bereiten sich dieser Tage auch Tabellenführer Sturm Graz und Rekordmeister Rapid im Trainingslager unter der mediterranen Sonne auf die Frühjahrssaison vor. Die Bedingungen hier sind perfekt, an der Costa del Sol stählen sich die Bullen bei wohlig warmen 17, 18 Grad und insgesamt zwölf Übungseinheiten. Der Trainingsplatz befindet sich direkt hinter dem Elba Estepona Grand Hotel, in dem die Salzburger eine Woche lang logieren.
Im 28-köpfigen Bullen-Team stehen auch einige Youngsters aus dem Red-Bull-Farmteam FC Liefering. Spieler wie Enock Mwepu, Romano Schmid oder Luca Meisl sollen an die Kampfmannschaft herangeführt werden. Diesen Sprung hat Mittelfeldmann Dominik Szoboszlai schon geschafft. Der 17-jährige Ungar unterschrieb im Trainingslager einen Profivertrag bis 2021 und ist damit der erste fixe Salzburger Kaderspieler, der in diesem Jahrtausend geboren wurde (25. Oktober 2000).
Bis Sonntag weilt Red Bull Salzburg noch in Estepona, ehe es zurück in den österreichischen Winter geht und daheim im Trainingszentrum in Taxham die finale Phase der Vorbereitung vor dem Saisonstart am 3. Februar (daheim gegen die Admira) eingeläutet wird. Die 0:2-Testspielniederlage am Mittwoch gegen den Schweizer Tabellenführer Young Boys Bern hat gezeigt, dass noch einige Arbeit auf Marco Rose und sein Trainerteam wartet. „Wir haben gegen Bern eine Halbzeit lang versucht, eine neue Grundordnung (Doppel-6) anzugehen, haben aber gesehen, dass die Abläufe noch nicht so sitzen, wie wir das gern hätten“, sagte Chefcoach Rose. Kapitän Alexander Walke stufte den Test dennoch als „sehr gut“ein: „Wir können viel mitnehmen. Kleinigkeiten haben den Unterschied ausgemacht. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn wir sind im Trainingslager, trainieren auch sehr intensiv. Deshalb können wir das Spiel gut einordnen.“
Eine zentrale Figur im Testspiel gegen Young Boys Bern war Bullen-Stürmer Munas Dabbur, dem beim Stand von 0:0 nach einem klaren Foul ein Elfmeter vorenthalten wurde. Dabbur ist zum ersten Mal mit Salzburg im Trainingslager. Im Vorjahr war es zum Eklat gekommen, weil der Israeli aus politischen Gründen kein Visum für die Einreise in die Vereinigten Arabischen Emirate erhielt. Die Mannschaft flog daraufhin ohne ihren Stürmerstar nach Dubai, Dabbur schloss sich stattdessen dem FC Liefering an und reiste mit dem Nachwuchs nach Málaga, wenig später wurde er für die Frühjahrssaison an seinen Ex-Club Grasshoppers Zürich verliehen. Der „Fall Dabbur“ist auch der Grund, warum Red Bull Salzburg sein Wintercamp nicht erneut in dem Wüstenstaat, sondern eben in Spanien aufgeschlagen hat.
In diesem Jahr hat Marin Pongračić den „schwarzen Peter“. Der Abwehrspieler war bei der Abreise am Sonntag krank, flog bis heute auch nicht wie vereinbart ins Trainingslager nach, weil er gleichzeitig mit Kniebeschwerden zu kämpfen hat. Seine Chancen, im Frühjahr mehr Einsatzminuten zu bekommen, haben sich damit nicht unbedingt erhöht …
Das Trainingslager in Spanien verlassen hat hingegen Sturms Außenverteidiger Charalampos Lykogiannis, der vor einem Wechsel zu Cagliari Calcio steht. Die Ablösesumme für den Griechen beträgt 500.000 Euro.