Kraftwerk an der Saalach geplant
An dem Projekt, das zwischen Unken und Schneizlreuth entstehen soll, ist auch Salzburgs Ex-Bürgermeister Josef Reschen beteiligt.
Es gibt wieder Pläne für ein Wasserkraftwerk an der unteren Saalach im Pinzgau. Am Donnerstagabend wurden sie der Gemeindevertretung in Unken vorgestellt. Und zwar vom Salzburger Ex-Bürgermeister Josef Reschen, der Teilhaber der Projektgesellschaft Wasserkraft Schneizlreuth GmbH ist.
Reschen sagt, es handle sich um ein sogenanntes Ausleitungskraftwerk. Ein Teil des Wassers würde im Unkener Ortsteil Niederland nördlich der Einfahrt in den Achbergtunnel abgeleitet und dann über einen 6,3 Kilometer langen Triebwasserstollen mit 32 Metern Gefälle zum Krafthaus geleitet. Dieses würde im bayerischen Schneizlreuth gebaut. Das Kraftwerk soll Strom für 13.000 durchschnittliche Haushalte liefern.
Die Idee für das Kraftwerk gebe es bereits seit ein paar Jahren, sagt Reschen. Bisher sei man nicht an die Öffentlichkeit gegangen, weil man zuerst mit den Grundbesitzern reden wollte. „Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Deshalb sind auch die Kosten noch nicht bekannt.“Jedenfalls verspricht Reschen höchste ökologische Standards. Zur Wasserableitung würde ein Schlauchwehr mit 1,9 Metern Stauhöhe dienen, das nur einen Teil des Flusses absperre. „Es bleibt eine durchgehende Fließstrecke. Die Durchgängigkeit für Organismen, Geschiebe und Schwebstoffe ist gegeben. Die Restwassermenge ist so groß, dass bei einem mittleren Niedrigwasser mindestens 80 bis 90 Prozent der Wasserfläche erhalten bleiben. Ist der Wasserstand zu niedrig, steht das Werk.“Möglich sei auch eine Bürgerbeteiligung zur Gestaltung eines Naherholungsgebiets am Fluss.
Dennoch regte sich schon vor der Projektvorstellung Widerstand. Etwa bei den Fischern im Pinzgau. Sie befürchten die Verschlechterung eines noch naturnahen Flussabschnitts. „Fachlich sehr große Bedenken“gebe es auch beim Gewässerschutz des Landes und bei der zuständigen LH-Stv. Astrid Rössler (Grüne), sagt Rösslers Sprecher Stefan Tschandl. „Der Gewässerzustand dort ist als ausgezeichnet eingestuft. Es ist nicht garantiert, dass man mit der Ausleitung nicht gegen das in der Wasserrahmenrichtlinie festgelegte Verschlechterungsverbot verstößt.“
Schon ab 1958 wollte man neben dem Dießbachkraftwerk in Weißbach auch eine Staumauer in Lofer und ein Kraftwerk in Unken errichten. Das scheiterte am erbitterten Widerstand, den es vor allem in Lofer und St. Martin gab. Dort schlossen sich 90 Prozent der Wahlberechtigten der „Not- und Schutzgemeinschaft“an. 1966 verkündete Bundeskanzler Josef Klaus in einem Telegramm an den Loferer Bürgermeister Sepp Färbinger das Aus. Am Schluss sprachen dafür auch wirtschaftliche Gründe.