Salzburg soll lehrlingsfreundlichste Region werden
Die Konjunktur brummt, doch der Wirtschaft fehlen Mitarbeiter. Da soll unter anderem ein „Lab“helfen.
Im vergangenen Jahr haben Mitarbeiter der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS) 1500 Betriebe besucht. Dabei hätten sie über Lohnnebenkosten und Bürokratie gesprochen, sagt Manfred Pammer, stellvertretender WKS-Direktor. „Doch das drängendste Problem war der Fachkräftemangel.“
WKS-Referent Klemens Kurtz erklärt, warum: Die Konjunkturumfrage zeugt von positiver Stimmung und weiterer Aufwärtstendenz. 50 Prozent der befragten Unternehmen halten die Geschäftslage für gut, neun Prozent für schlecht. Im Frühjahr 2017 waren noch 14 Prozent der Firmen pessimistisch. 36 Prozent sehen auch die Zukunft positiv: Die Unternehmen wollen investieren, mehr Aufträge annehmen.
Und dafür brauchen sie qualifizierte Mitarbeiter. Der beste Ansatz dafür sei es, vermehrt Lehrlinge einzustellen, sagt WKS-Präsident Konrad Steindl. Das sei auch gelungen: 2579 junge Menschen haben voriges Jahr eine Lehre begonnen, das sind um 8,2 Prozent mehr als 2016.
Das reiche jedoch nicht, um den Fachkräftemangel zu entschärfen, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Einerseits sollen internationale Experten ins Land kommen: Die internationale Schule im Gymnasium Zaunergasse liefere nötige Infrastruktur. Andererseits soll die Mangelberufliste regional angepasst werden. „Wenn im Pinzgau 300 Köche fehlen, hilft es nicht, dass es im Burgenland genügend gibt.“Zudem sollen Asylbewerber früh eingebunden werden: 40 Prozent lernen bereits Deutsch, bevor sie ihren Asylbescheid erhalten. In Niederösterreich seien es sieben Prozent.
Es gelte aber auch, neue Zielgruppen zu erschließen, sagt Pammer. Eine Möglichkeit wäre, Maturanten für eine Lehre zu begeistern. Diese und weitere Ideen werden künftig im „Lehre Lab“diskutiert. In Workshops treffen Lehrlinge, Wirtschaftsvertreter und Berufsschullehrer aufeinander. „Wir hoffen, so auf neue Ideen zu kommen.“Das Ziel ist aber hoch gesteckt. Haslauer: „Wir wollen Salzburg zum lehrlingsfreundlichsten Bundesland machen.“