Reaktionen zum SPD-Entscheid
„Grundlage der nun anstehenden Koalitionsverhandlungen ist das Sondierungspapier.“Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich am Sonntagabend zufrieden mit dem knappen Ja des SPD-Parteitags zu Koalitionsverhandlungen.
„Ich sehe da keine Möglichkeit. Wir haben ja hinreichend erklärt, dass die Grundlage für die Koalitionsverhandlungen die Sondierungsergebnisse sind.“Auch CSU-Chef Horst Seehofer erteilte der SPD-Forderung nach einer Nachbesserung der Sondierungsergebnisse eine Absage.
„Wir werden verhandeln, bis es quietscht auf der anderen Seite.“SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles sah das in ihrer Rede auf dem Parteitag anders.
„Wenn die gesamte Führung für den Regierungseintritt wirbt, aber nur eine knappe Mehrheit des Parteitags folgt, ist das eine Hypothek.“FDP-Chef Christian Lindner.
„Wenn wir ’ne Kneipe wären, könnten wir sagen, die Union schreibt seit Jahren bei uns an.“Kevin Kühnert, der Vorsitzende der Jungsozialisten, meint, die SPD habe sich in der vergangenen Legislaturperiode vor CDU/CSU kleingemacht.
„Der Parteitag war ein Festival der Selbsttäuschung, auf dem die SPD-Führung den Delegierten ein ,Weiter so‘ mit Merkel als Erneuerung verkauft hat.“Sahra Wagenknecht, die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag.
„Wer nicht auf dem Platz steht, kann keine Tore schießen.“Der niedersächsische SPD-Ministerpräsident Stephan Weil hatte seine Partei davor gewarnt, mit einem Nein zu einer Neuauflage der GroKo die Rechtspopulisten zu stärken.