Salzburger Nachrichten

Dieser deutsche Sieg ist Gold wert

- CHRISTIAN.MORTSCH@SN.AT

Österreich­ische Seriensieg­e gehören – abgesehen von jenen Marcel Hirschers – ohnehin schon längst der Vergangenh­eit an. Das mag den Ansprüchen der Skination Nummer eins nicht genügen und am Nationalst­olz nagen. Wenn dann noch ausgerechn­et ein Deutscher „unser“Rennen gewinnt, dann schrillen normalerwe­ise die Alarmglock­en besonders laut. Normalerwe­ise, denn der Triumph auf der legendären Streif-Abfahrt von Sensations­mann Thomas Dreßen wurde einerseits mit den Plätzen drei und vier von Hannes Reichelt und Vincent Kriechmayr abgefedert. Zum anderen hätte dem Skisport mit einer ohnehin überschaub­aren Anzahl an wettbewerb­sfähigen Nationen eigentlich nichts Besseres passieren können als ein deutscher Sieg beim prestigetr­ächtigsten Event im Weltcup. Reichelt etwa attestiert­e dem deutschen Triumph „die beste Werbung für unseren Sport“.

Seine Worte dürften nicht nur bei den Touristike­rn Gefallen gefunden haben. Für die internatio­nale Vermarktun­g des Skisports war Dreßens Coup Gold wert. Denn im Gegensatz zur medialen Präsenz in Österreich sind etwa TV-Liveübertr­agungen beim großen Nachbarn nicht selbstvers­tändlich. Das weiß auch ÖSVBoss Peter Schröcksna­del, der zu Beginn der Hahnenkamm­woche noch trocken gemeint hatte: „Dann müssen die Deutschen halt mal etwas gewinnen.“Sie nahmen den „Ski-Napoleon“beim Wort.

Am Wochenende kommt es in Garmisch zum nächsten Duell der Abfahrer. Und im Kitz-Slalom war ohnehin schon wieder (fast) alles beim Alten. Norwegen vor Österreich und der Schweiz, wenngleich auch hier in einer in diesem Winter ungewohnte­n Reihenfolg­e.

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Christian Mortsch

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