„Die Mannschaft ruht in sich selbst“
Die Chefetage von Red Bull Salzburg zog nach dem Trainingslager in Spanien zufrieden Bilanz. Dennoch gab es nicht nur Gewinner.
Eine leichte Einheit am Strand bildete am Sonntag den Abschluss des Trainingslagers in Estepona. Chefcoach Marco Rose und sein Team gingen danach getrennte Wege – Rose flog heim zu seiner Familie nach Leipzig, während die Spieler via München zurück nach Salzburg reisten und nun in den Genuss von zwei freien Tagen kommen. Die SN waren im Trainingscamp von Fußballmeister Red Bull Salzburg in Spanien mit dabei und haben folgende Erkenntnisse gewonnen: Michael Unverdorben berichtet für die SN aus Estepona 5 Tore erzielt, 2 kassiert. Dem 0:2 im Testspiel gegen den Schweizer Tabellenführer Young Boys Bern ließ Red Bull Salzburg am Samstag ein 5:0 gegen den tschechischen Leader Viktoria Pilsen (in der zweiten Hälfte mit Ex-ÖFB-Kapitän Andreas Ivanschitz) folgen. Gegen Bern passte die Zuordnung noch nicht, vor allem das Experiment mit der Doppel-6 funktionierte nicht. Gegen Pilsen zeigten die Bullen eine bärenstarke Leistung, glänzten mit Kampfkraft, Spielfreude und Effizienz vor dem Tor. Bemerkenswert: Auch Viktoria Pilsen steht im Sechzehntelfinale der Europa League, der Testspiel-Erfolg darf daher durchaus als gelungener Härtetest für das bevorstehende EuropacupDuell mit dem spanischen Club Real Sociedad angesehen werden. Positive Grundstimmung. Zufrieden zeigten sich die Vereinsverantwortlichen mit dem siebentägigen Trainingslager unter der spanischen Sonne. „Die Atmosphäre im Team ist sehr gut, alle arbeiten konzentriert. Man spürt, dass die Mannschaft Vertrauen hat und in sich selbst ruht“, sagte Bullen-Trainer Rose. Und Sportdirektor Christoph Freund ergänzte: „Es war eine sehr gute und intensive Woche, in der wir das geplante Trainingspro- gramm voll durchziehen konnten. Besonders gefallen hat mir auch, wie sich die jungen Kooperationsspieler (Meisl, Schmid, Mwepu, Dembele, Szoboszlai, Anmerk.) präsentiert haben.“ Die Gewinner. Das sind einerseits die oben angesprochenen Youngsters vom FC Liefering, die keinen Klassenunterschied zur Kampfmannschaft erkennen ließen. Dominik Szoboszlai unterschrieb im Trainingslager seinen ersten Profivertrag, der erst 17-jährige Romano Schmid machte mit einem Tor und seiner gefälligen Spielweise gegen Viktoria Pilsen auf sich aufmerksam.
Positiv aufgefallen sind andererseits Stefan Lainer, dessen hohe Intensität in den Trainingseinheiten unerreicht blieb. Oder Routinier Christoph Leitgeb, dessen lädiertes Knie hielt und der sehr spritzig wirkte. Oder Duje Caleta-Car, der von Spartak Moskau umworben wurde, für die Bullen aber zu wertvoll ist und daher nicht freigegeben wurde. Oder Xaver Schlager, der nach seiner langen Verletzungspause 2017 wieder zu alter Form aufläuft. Dementsprechend zufrieden bilanzierte der Mittelfeldmann nach dem 5:0 gegen Pilsen: „Es war ein wirklich starkes Testspiel von uns. Wir haben uns gut bewegt, haben viele Chancen erarbeitet und hoch gewonnen. Das ist ein guter Abschluss.“ Die Verlierer. Verteidiger Marin Pongracic verpasste das Trainingscamp wegen einer Grippe, dazu gab es zuletzt disziplinäre Probleme. Sportdirektor Freund meinte dazu vielsagend: „Wir haben mit ihm geredet. Er ist auf dem Weg, ein guter Profi zu werden, auf und abseits des Rasens.“Mittelfeldspieler Marc Rzatkowski verpasste das Testmatch am Samstag wegen einer Knieblessur. Seine Zukunft in Salzburg ist generell ungewiss, für die Frühjahrssaison soll er verliehen werden. Auch Ersatzkeeper Cican Stankovic fehlte am Ende des Trainingslagers verletzungsbedingt. Stattdessen zeigte sich Kapitän Alexander Walke souverän zwischen den Pfosten. An ihm gibt es damit wohl auch im Frühjahr kein Vorbeikommen.