„Marathonlaufen kann eh jeder“
Zur 6. Afrikanischen Rodelmeisterschaft kamen Teilnehmer aus Norwegen.
Vermutlich zum allerersten Mal wurde am Samstag in Kleinarl die Hymne von Kamerun gesungen. Anlass dafür war das gute Abschneiden der Familie Aliyou aus Niederösterreich bei den 6. Afrikanischen Rodelmeisterschaften im Pongau. Vater Mana gewann bei den Herren, seine vierjährige Tochter Inna (mit Onkel Philipp Czermak) die Kinderwertung vor ihrem Bruder Yero, (mit seinem 81-jährigen Opa Max Czermak).
Mana Aliyou hat bereits zum zweiten Mal gewonnen. Sein Traum sei es, einmal bei einem Profirennen mitzufahren. Der studierte Politikwissenschafter spricht fünf Sprachen, darunter fließend Chinesisch. Er könnte sich daher wohl mit den meisten Menschen dieser Erde ohne Dolmetscher unterhalten.
Bei den Damen gewann wieder die Salzburger Landtagsabgeordnete Kimbie Humer-Vogl aus Hallein. Sie wurde in Rustenburg in Südafrika geboren und kam im Alter von sechs Jahren, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, nach Europa.
Die Teamwertung wurde vom extra aus Norwegen angereisten Rodelclub Sudan Telemark entschieden. Trainer Peri-Ilka Tincman, früher beim Salzburger Landesschulrat tätig und jetzt in Norwegen zu Hause, genießt den Heimaturlaub. „So freundlich sind die Leute hier, an der Strecke haben uns viele so nett zugewinkt, und die staunenden Touristen haben uns fotografiert.“
Ein Wiederholungstäter ist der Student und Sozialarbeiter Mu Handule aus Wien. Warum er das Rodeln liebt? „Marathonlaufen kann bei uns zu Hause eh jeder.“
Organisiert wurde die RodelWM von der Bergrettung und vom TVB Wagrain-Kleinarl, von Rupert Fuchs, dem Wirt der Kleinarler Hütte, und vom Verein „Sport spricht alle Sprachen“. Insgesamt nahmen 45 Rodler aus 15 afrikanischen Ländern teil.