„Mehr fair statt prekär“
Viele Jobs werden zunehmend prekär. Im Beratungsalltag der Arbeiterkammer zeigt sich oft, welch negative Begleiterscheinungen für Betroffene dadurch entstehen können. Etwa, dass mehrfach geringfügig beschäftigte Personen keinen Anspruch auf Arbeitslosenge
Die Arbeitslosigkeit sinkt und es gibt mehr Beschäftigung. Aber: Prekäre Jobs sind auf dem Vormarsch. Und das erhöht den Druck auf alle Beschäftigten – Stichworte: Entlohnung und Arbeitszeiten. Und: Viele wissen nicht, welch negative Begleiterscheinungen prekäre Jobs mit sich bringen können.
So schnell wird’s prekär
Ein Salzburger hat zwei Jobs, um über die Runden zu kommen. Als er seine erste Beschäftigung verliert, bekommt er kein Arbeitslosengeld – weil er eben noch einer zweiten Arbeit nachgeht. Für die Mindestsicherung müsste er sein Sparbuch und seinen Bausparer opfern. Eine Alleinerzieherin arbeitet in zwei Firmen, um sich und ihre Kinder durchzubringen. Wegen einer Allergie möchte sie den Beruf wechseln. Auch sie kriegt kein Arbeitslosengeld – weil sie mehrfach geringfügig beschäftigt ist. Eine andere Alleinerzieherin kann die für das Arbeitslosengeld geforderten 16 Stunden Verfügbarkeit pro Woche nicht anbieten. Der Grund: Es fehlt ein geeigneter Kinderbetreuungsplatz.
AK hat Lösungen
3 Fälle von vielen. Deshalb hat die AK Vorschläge entwickelt, die prekäre Arbeit zurückdrängen sollen. Etwa verbesserte Kinderbetreuung, Weiterqualifizierung oder neue Modelle für Arbeitszeitverkürzung. „Wir schauen nicht weg“, sagt AK-Präsident Siegfried Pichler, „wir werden unsere Ideen der Öffentlichkeit vorstellen und der Politik damit Handlungsalternativen anbieten – für eine bessere und gerechtere Arbeitswelt.“