Airport-Chefin startet mit Passagier-Plus
Die Pistensanierung um 30 Mill. Euro, das Angeln nach neuen Destinationen, aber auch der private Hausbau beschäftigen Flughafen-Chefin Ganghofer.
SALZBURG-STADT. Die mit 16. Oktober 2017 gestartete Bettina Ganghofer konnte am Mittwoch eine positive Bilanz über ihre ersten 100 Tage als Direktorin des Salzburger Flughafens ziehen: Am meisten Freude machte ihr der Anstieg um 8,7 Prozent auf 1,89 Millionen abgefertigte Passagiere im Jahr 2017. Und das trotz der Insolvenzen der Fluglinien AirBerlin und Niki. Auch das Frachtgeschäft legte im Jahr 2017, bei dem bis Jahresende noch Roland Hermann als Co-Direktor fungierte, um 6,2 Prozent zu. Größtes Einzelprojekt ist die 2019 anstehende, auf 30 Mill. Euro geschätzte Pisten-Sanierung: Dazu wird der Flughafen zwischen Ostern und Pfingsten gesperrt. Die Gesamtkosten der Baustelle würden aber erst am Ende feststehen, sagt Ganghofer. Denn allein die Entwässerung werde je nach von der Behörde bewilligtem Konzept zwischen zehn und 20 Mill. Euro verschlingen. Fix ist, dass der Bau von einer Arbeitsgemeinschaft aus Porr und Strabag als Generalunternehmer abgewickelt wird.
In ihrer Prioritätensetzung noch höher reiht die 54-Jährige „einen vernünftigen Dialog mit den Anrainern und Nachbarn“beiderseits der Grenze. Grund ist der anhaltende Fluglärmstreit. Sie betonte, dass neue, optimierte Anflugrouten da nur eine mögliche Lösung seien: „Ich möchte lieber noch leisere Flieger. Die neueste Flugzeuggeneration zeigt, dass das geht.“Das Bedrohungspotenzial durch eine von
„Bedrohungspotenzial durch eine DVO schätze ich als eher gering ein.“Bettina Ganghofer, Mozart Airport
deutscher Seite im Raum stehende Durchführungsverordnung, die den Betrieb am Airport massiv einschränken würde, schätzt Ganghofer „derzeit als eher gering ein“. Denn die Bayern würden sich damit selbst schaden.
Als ihr wichtigstes Ziel nannte die Airport-Chefin das Gewinnen neuer Destinationen – und hofft dabei auch auf die von Niki Lauda übernommene Niki: „Wenn wir
dadurch Destinationen auf den Kanaren wieder bekämen, wäre das traumhaft.“Aber auch Ziele auf den Balearen seien ein Thema. Bei Turkish Airlines peilt sie die Wiederaufstockung von aktuell fünf auf zehn Flüge pro Woche nach Istanbul an.
Weiters will Ganghofer das Frachtgeschäft forcieren: „Da gibt es noch logistische Segmente, die man entwickeln kann. Mit einem weiteren Wachstum von sechs bis zehn Prozent pro Jahr wäre ich sehr zufrieden.“Zu einem „deutlich stärkeren Standbein“will sie auch das Non-AviationGeschäft machen: „Der Flughafen hat Flächen von 50 Hektar. Ein neues Einkaufszentrum dort wäre nicht höchste Priorität. Schön wäre aber eine Airport-City, also dass sich Firmen hier ansiedeln, die den Flughafen mitnutzen“ – also etwa ein Bürohaus auf Flughafengrund, dessen Flächen gut vermietet werden.
Privat ist Ganghofer in einer Mietwohnung in Salzburg-Itzling gelandet: „Ende Februar kommen mein Mann und meine Tochter nach. Sie hat sich für Herbst an der Uni angemeldet. Und wir haben in Thalgau ein Grundstück gekauft. Da wollen wir bis Jahresende Haus bauen.“