Sky setzt 2018 auf starken Österreich-Bezug
Der Pay-TV-Sender hat sein Jahresprogramm präsentiert – ohne Formel 1, aber mit einer in Salzburg produzierten Serie.
MÜNCHEN. Eine Leiche wird gefunden. Exakt am Grenzstein zwischen Salzburg und Bayern. Den deutschösterreichischen Ermittlern, gespielt von Nicholas Ofczarek und Julia Jentsch, bleibt nichts anderes übrig, als gemeinsam zu ermitteln. Und zwar in einem Serienmord, wie sich bald herausstellen wird.
Die Serie „Der Pass“ist nur eine von gleich mehreren Sky-Produktionen, die in diesem Jahr starken Österreich-Bezug haben. Der Mehrteiler – dessen Idee stark an die ORF-ZDF-Koproduktion „Die Toten von Salzburg“erinnert – wird aktuell in Wien, Salzburg und im Berchtesgadener Land gedreht. Und auch wenn noch nicht feststeht, ob es die Serie 2018 oder doch erst 2019 in das Sky-Programm schafft, war sie eine der größten fiktionalen Höhepunkte, die der Pay-TV-Sender am Donnerstag in München bei seinem Neujahresempfang präsentierte.
Sky hat sich für 2018 viel vorgenommen. Mehr als 50 Eigenproduktionen sind geplant, wobei der Schwerpunkt „ganz stark auf lokalen Inhalten liegt“, wie Sky-Geschäftsführer Carsten Schmidt erläuterte. In der Tat erwähnte der Sender nur am Rande seine Zukäufe der großen Filmstudios, etwa neue Verträge mit Warner Bros. und MGM. Der Sky-Hit schlechthin, die Erfolgsserie „Game of Thrones“, wurde gar nur ein Mal erwähnt – im Vergleich mit der 2017er-Eigenproduktion „Babylon Berlin“. Das „Babylon Berlin“des laufenden Jahres soll laut Carsten Schmidt „Das Boot“werden, die Serienneuauflage des oscarprämierten Films von Wolfgang Petersen (1981). Mit Andreas Prochaska führt ein Österreicher Regie. Ähnliches gilt auch für die Serie „Acht Tage“. Der Wiener Stefan Ruzowitzky übernimmt die Regie – und leitet eine Berliner Familie durch ihre achttägige Flucht vor einem Asteroiden. Mit dabei: „Tatort“-Kommissarin Christiane Paul.
Und Österreich soll sogar ein Vorreiter unter den Sky-Märkten werden: Noch dieses Jahr wolle man das „gruppenweit erste vollständig IP-basierte Produkt“hierzulande auf den Markt bringen. Alle Details werden noch nicht verraten. Wie Sky-Geschäftsführer Schmidt im SN-Gespräch betonte, soll es aber ein Onlinedienst sein, der – im Gegensatz zum bestehenden Streamingdienst Sky Ticket – das volle Sky-Programm abdeckt. Das Produkt soll sowohl als App als auch in Receiver-Form angeboten werden.
Und was ist mit Live-Sport, jenem Angebot, das Sky groß gemacht hat? Zum einen betonte Schmidt, dass der Sport bei den Usern offenbar nur noch eine untergeordnete Rolle spielt; 75 Prozent der Nutzung fallen auf den Nicht-Sport-Bereich. Dennoch wird es 2018 wieder viel Sport auf Sky geben. Der Pay-TV-Sender wird etwa erstmals die österreichische Liga exklusiv übertragen – nur vier Spiele gehen an das Free-TV. Doch Sky musste auch Sportrechte abgeben: Die Formel 1 wird 2018 nicht mehr zu sehen sein. Und es wird nicht mehr jedes Champions-LeagueSpiel einzeln auf Sky geben. Wie viele Spiele es schlussendlich sein werden – und wie viele vom Streamingdienst DAZN gezeigt werden – ist noch nicht ausverhandelt.
Darüber hinaus gab Sky noch bekannt, die Musikcastingshow „X Factor“neu aufzulegen. Das Ziel solcher Formate liegt auf der Hand: Sky will sich künftig noch breiter aufstellen. Zu den 5,2 Millionen Kunden in Deutschland und in Österreich, von denen rund 400.000 auf Österreich fallen, sollen noch viel mehr dazukommen, wie Schmidt sagt: „Wir wollen ein Sky für jedermann bieten.“
Die Castingshow „X Factor“kehrt zurück