Ein Streifzug von der Steinzeit bis in die Gegenwart
Das Haus der Geschichte feiert seinen 15. Geburtstag und schenkt sich selbst ein neues Buch: Es fasst Tausende Jahre Stadtgeschichte zusammen – vor allem für interessierte Laien.
SALZBURG-STADT. Urkunden und Archivmaterial aus neun Jahrhunderten, 14 Kilometer Regalfläche, 800.000 historische Fotos – alles das findet sich im Haus der Geschichte, das sich in der Glockengasse an den Kapuzinerberg schmiegt.
Einen kleinen Teil davon haben die drei Historiker des Stadtarchivs, Peter Kramml, Sabine Veits-Falk und Thomas Weidenholzer, nun in einem neuen Buch kompakt aufbereitet: Es bietet einen Streifzug durch die Geschichte der Stadt Salzburg. Von ersten Besiedelungen in der Steinzeit bis herauf in die Gegenwart. „Unsere Zielgruppe sind historisch interessierte Laien“, sagt Peter Kramml, der Leiter des Stadtarchivs. Das schlägt sich auch in der Gestaltung des 256 Seiten starken Bandes nieder. Ein Kapitel wird auf nur einer Seite abgehandelt, daneben finden sich großflächige Fotos, Stadtansichten oder auch Urkunden: Das erste Markt- und Stadtrecht, eine von Fürsterzbischof Wolf Dietrich unterschriebene Schenkungsurkunde, ein Steuerbuch aus dem 18. Jahrhundert.
Die Geschichte der Gegenwart kreist um Themen, die den Salzburgerinnen und Salzburgern immer (wieder) unter Nägeln brennen: Massentourismus, Verkehr, Grünlanddeklaration, Weltkulturerbe oder Migration.
Anlass für die neue Publikation ist der Geburtstag des Hauses für Stadtgeschichte: Dort wurden vor 15 Jahren das Stadtarchiv sowie die Stadtstatistik zusammengefasst. Bisher erschienene Publikationen beschäftigen sich zum Beispiel mit der Frauengeschichte, der NS-Zeit und der Migrationsforschung.
Der neue Ressortchef, SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger, bezeichnet das Haus der Stadtgeschichte als „unverzichtbar“: „Es ist das Gedächtnis und das Gewissen der Stadt.“Breite Schichten der Salzburger Bevölkerung profitierten von der Einrichtung. Allein die Archive werden pro Jahr von rund 2000 Personen benutzt. Die neue Publikation werde an alle Salzburger Schulen kostenlos ausgegeben, sagte Auinger. „Das Stadtarchiv hat keine Angst vor heißen Eisen. In Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, die dunklen Zeiten aufzuarbeiten und nichts in Vergessenheit geraten zu lassen.“