Land baut Bürozentrale um mehr als 100 Mill. Euro
Entscheidungen über Großprojekte und große Beträge trifft die Politik in der Regel noch vor einer Wahl und im besten Fall auch vor einem Wahlkampf. Deshalb hat die schwarz-grüne Landesregierung am Donnerstag nach monatelangem Prüfen die Entscheidung getroffen, das „Landesdienstleistungszentrum“umzusetzen. Konkret geht es um den Porschehof in der Nähe des Hauptbahnhofs. Ende 1994 wurde das Gebäude von der Porsche Holding um 410 Millionen Schilling gekauft und zum Amtsgebäude adaptiert. Nun befinden sich die Bezirkshauptmannschaft Flachgau, das Bürgerzentrum und weitere Dienststellen mit rund 540 Mitarbeitern dort.
Das Gebäude ist desolat. Nun wurde die Entscheidung gefällt, auf dem bestehenden Standort entweder ein neues Gebäude zu bauen oder zumindest eine Kernsanierung durchzuführen. Die Unterschiede liegen in den Kosten: Ein Neubau würde mehr als 100 Millionen Euro verschlingen, eine Kernsanierung gut ein Drittel weniger bei den Rohbau-Kosten. Wie das finanziert wird, steht noch nicht fest. Möglich sei eine langfristige Finanzierung, aber auch ein Public-privatePartnership-Modell (PPP), heißt es aus dem Büro des Landeshauptmanns. Finanzreferent Christian Stöckl sagt, es sei eine Grundsatzentscheidung gefallen. Die Kostenfrage stelle sich bei den Budgetverhandlungen 2019 und in weiterer Folge in der mittelfristigen Finanzplanung. Gebaut wird das neue Verwaltungszentrum für bis zu 1000 Landesbedienstete. Das Land, das derzeit die Dienststellen quer über die Stadt verteilt hat, könnte diese bündeln. Das Gebäude in der Michael-Pacher-Straße wird dann verkauft. „Hier würde sich Wohnbau eignen. Der Verkauf des Gebäudes würde einen zweistelligen Millionenbetrag einbringen“, sagt Haslauers Sprecher.
Bis der Neubau steht, dauert es aber. Das Land rechnet mit zwei Jahren Planung. Baustart wäre 2020, die Fertigstellung eventuell 2023. Während der Bauphase müssen die Mitarbeiter wohl umsiedeln, aber auch dazu gebe es noch keinen Detailplan. „Uns geht es nicht darum, eine ,Tintenburg‘ oder ein Prestigeprojekt zu bauen. Ganz im Gegenteil: Das neue Amtsgebäude muss bürgerfreundlich, funktional und auf dem Stand der Technik sein“, sagt Personallandesrat Josef Schwaiger (ÖVP).