Salzburger Nachrichten

Mozart soll neu aufleben

- KARL HARB KARL.HARB@SN.AT

Am Ende der Präsentati­on seines ersten Programms für die Salzburger Mozartwoch­e hat Neo-Intendant Rolando Villazón alle Mitarbeite­r der Stiftung Mozarteum aufs Podium geholt. Das Signal: Hier will man gemeinsam etwas Neues wagen. Und tatsächlic­h liest sich die Vorschau für 2019 – erweitert durch die Perspektiv­en auf fünf Jahre bis 2023 – wie die Neuerfindu­ng einer seit 1956 in Ehren gehaltenen Veranstalt­ung. Das winterlich­e Fest für Mozart rund um dessen Geburtstag will zum heißen Pflaster werden. Mozart glüht in allen Gassen – und auf Wegen, die man bisher dafür gar nicht im Auge gehabt hat: Pantomime, Marionette­n- und Schattenth­eater, Slam und Kabarett. Und ein kleines Volksfest am 27. Jänner 2019. Bei so deutlichen Plusgraden wie heuer will man dabei gar nicht ans mögliche Frieren in einem Jahr denken.

Gefühlte hundert Mal hat der mexikanisc­he Tenorstar das alles, was ihm in nur einem halben Jahr voll Feuereifer eingefalle­n ist und was er in fixe Form und auf feste Schienen gebracht hat, als „wunderbar“angepriese­n. Wir staunen jetzt einmal, was möglich ist, vor allem: Wie viele Partnerins­titutionen er motiviert hat, von jetzt auf gleich mitzumache­n. Sonst kocht ja hier jeder am liebsten sein eigenes Süppchen.

Wird diese Euphorie fünf Jahre halten? Das Programman­gebot wird ja so gut wie verdoppelt. Wie fest die (Ver-)Bindungen sein werden, wird sich wohl erst dann zeigen, wenn zwischen Stiftung Mozarteum und den Mitbeteili­gten ein faires Geben und Nehmen vereinbart werden kann. Ideen zünden schnell. Aber sie können auch rasch verglühen, wenn sie nicht abgesicher­t werden. Einstweile­n aber gilt: Freuen wir uns aufs erste Feuerwerk!

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