Arbeit im Tourismus mit Teilzeit entschleunigen
Saisonverlängerungsmodell soll Beschäftigung in der Branche stabilisieren – Start schon heuer?
Die Arbeitsmarktexperten sind sich einig: Die Rekrutierung von fehlenden Fachkräften über die Mangelberufsliste könne nur ein Baustein von vielen sein, um die Personallücke zu verkleinern. Vor allem im Tourismus müsse versucht werden, die Beschäftigung innerhalb der Branche zu stabilisieren, sagt Wifo-Experte Helmut Mahringer. Einen Vorstoß in diese Richtung verfolgt man mit einem Saisonverlängerungsmodell. „Das Projekt ist fertig, wir könnten jederzeit starten“, sagt die Tourismussprecherin in der Wirtschaftskammer, Petra Nocker-Schwarzenbacher. Die Gewerkschaft sei mit im Boot.
Konkret sind die Pläne folgende: Anstatt komprimierter Stressmonate in der Hochsaison soll es künftig ein „sanftes Hinein- und Hinausgleiten“in die Saisonen geben. An den Randzeiten sollen die Mitarbeiter, anstatt stempeln zu müssen, in Teilzeit arbeiten und damit beschäftigt bleiben können – 20 Stunden in der Woche bei Bezahlung von 30 und Versicherung von 40 Stunden. Das AMS soll die Kosten für zehn Arbeitsstunden plus Lohnnebenkosten für 20 Stunden übernehmen. Damit steige auch die Chance auf mehr Ganzjahresbetriebe in den Ferienregionen, sagt Nocker-Schwarzenbacher. „Das Stempeln ist für Junge vielleicht interessant, die Älteren in der Branche wollen Stabilität und Versicherungszeiten.“Noch fehlt ein „Go“aus dem Sozialministerium. Definiert aber hat man bereits vier Modellregionen: Bischofshofen, Kitzbühel, Villach und Schladming. Nach zwei Jahren Probezeit – „oder früher“– soll das Modell österreichweit ausgerollt werden. Für NockerSchwarzenbacher sei wichtig, „dass wir heuer noch damit starten“. Gleich im Anschluss an die laufende Wintersaison oder im Oktober.