Reichelt kann Reichelt in Garmisch nachfolgen
Seit einem Jahr sind die ÖSV-Abfahrer sieglos – die Serie zu beenden traut man dem Routinier zu.
Der 28. Jänner 2017 war ein guter Tag für Österreichs Abfahrer: An dem Tag hat Hannes Reichelt die KandaharAbfahrt von Garmisch-Partenkirchen gewonnen – und seither sind die ÖSV-Herren sieglos.
Nun kehrt der Ski-Weltcup wieder auf die Kandahar zurück und am heutigen Samstag (11.45) kann man die Serie beenden – oder man fährt sieglos zu den Olympischen Spielen nach Südkorea. „Das ist ein Rechenspiel, das die Journalisten immer erfreut“, meinte Reichelt am Freitag im Zielraum in GarmischPartenkirchen schmunzelnd. Bedeutung habe diese Statistik für die Abfahrer keine. „Natürlich will ich hier gewinnen, weil ich jedes Rennen gewinnen will. Aber ob damit eine Serie zu Ende geht oder nicht, ist unerheblich“, sagt der Radstädter, dem etwas anderes viel wichtiger ist: „Dass wir in jeder Abfahrt ganz knapp am Sieg dabei waren, es in dem Winter aber halt noch nicht hat sein wollen.“Das stimmt: Reichelt, Matthias Mayer und Max Franz landeten in der Saison schon jeweils auf dem Siegerpodest, Vincent Kriechmayr verfehlte dieses mit Rang vier in Kitzbühel nur hauchdünn. „Darum ist es für mich wichtig, dass ich hier den Schritt auf das Podest mache“, meinte der Oberösterreicher. Auf dem Weg dorthin wird er übrigens nicht die Linie von Christof Innerhofer, der beide Trainings überlegen dominiert hat, studieren, sondern die von Hannes Reichelt. „Es gibt auf dieser Strecke keinen Schnelleren und Routinierteren als Hannes Reichelt.“Dass der über eine Sekunde auf Innerhofer verloren hat, ist für Kriechmayr eine Nebensächlichkeit. „Er wird im Rennen wieder seine Siegerlinie auspacken.“Dahinter geht es noch um ein Olympiaticket, das für Romed Baumann in immer weitere Ferne rutscht. Der Tiroler (3,34 Sek. zurück) tüftelte zuletzt am Material, „doch das ist in der Situation auch nicht positiv“.