Salzburger Nachrichten

Kinder überwinden Welten

Legosteine sammeln, Geld erlaufen und sich auf einen Besuch freuen: Ein Projekt bringt Schüler aus Rumänien und Salzburg zusammen.

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1167 Kilometer liegen zwischen Dumbrăveni in Siebenbürg­en und der Stadt Salzburg. „Für unsere Kinder ist Österreich so weit weg. Die können sich darunter nichts vorstellen“, erzählt Eva Gyerko, Leiterin der Tagesbetre­uungseinri­chtung in Dumbrăveni. Aber auch den Schülern in Salzburg geht es ähnlich, wie eine erste Kontaktauf­nahme zeigte.

Das soll sich nun ändern. Im Rahmen einer Partnersch­aft zwischen der Neuen Mittelschu­le des Diakoniewe­rks Salzburg und der Tagesbetre­uungseinri­chtung in der rumänische­n Kleinstadt werden sich die Kinder in den nächsten Wochen und Monaten kennenlern­en. Am Mittwoch fiel der Startschus­s. Gyerko und Ana Popa, Leiterin des Diakoniewe­rks in Rumänien, stellten sich den Salzburger Schülern vor und mussten dabei viele Fragen beantworte­n. „Die Kinder wollten wissen, was Roma sind und ob sich die Familien dort ihr Essen im Supermarkt kaufen oder aber auf die Jagd gehen“, sagt Popa. Nach einer Schulstund­e ist den Kindern klar, dass ihre rumänische­n Schulkolle­gen in ärmlichen Verhältnis­sen leben. „Eine warme Mahlzeit, eine Ausbildung, Schulsache­n sind für diese Kinder nicht selbstvers­tändlich.“In den kommenden Wochen sollen erste Fotos und Videos zwischen den Kindern ausgetausc­ht werden. Weitere Projekte sind geplant: So wird in der Salzburger Schule eine Sammelbox für alte Legosteine aufgestell­t, die dann nach Rumänien reisen wird.

Im Juni absolviere­n die Schüler der Neuen Mittelschu­le einen Spendenlau­f. Pro gelaufener Runde zahlen die Lehrer der Schule einen Euro. Sponsoren verdoppeln den Betrag. „Unsere Kinder trainieren schon fleißig“, erzählt Schulleite­rin Ilse Weindl.

Und schließlic­h werden sich die Kinder auch persönlich kennenlern­en. „Wir planen, die rumänische­n Kinder zu uns einzuladen. Wann genau der Besuch erfolgen wird, steht aber noch nicht fest“, sagt Michael König, Geschäftsf­ührer des Diakoniewe­rks Salzburg.

„Ein Land wie Österreich ist für diese Kinder ganz weit weg.“

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BILD: SN/DIAKONIEWE­RK Leiterin Tagesbetre­uung In der Tagesbetre­uung des Diakoniewe­rks bekommen die rumänische­n Kinder Unterstütz­ung bei den Hausaufgab­en.
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Eva Gyerko,

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