Bei TV-Premiere will Herrmann aufs Stockerl
Skibergsteigen: Anspruchsvolle Weltcupstrecke in Andorra kommt dem Werfenwenger entgegen.
Je länger und schwieriger die Strecke, desto besser wird er: Skibergsteiger Jakob Herrmann freut sich deshalb besonders auf die Weltcuprennen an diesem Wochenende in Font Blanca in Andorra.
Der Individualbewerb der Weltcupstation in den Pyrenäen am heutigen Samstag hat es jedenfalls in sich. Sechs Anstiege und Abfahrten mit insgesamt 1800 Höhenmetern sind zu absolvieren. Dazu fordern vier Tragepassagen die Sportler zusätzlich. Erzwingt nicht noch der starke Schneefall eine Streckenänderung, sind insgesamt 17 Mal die Felle auf- oder abzunehmen bzw. die Ski zu schultern – somit kommt diesen technischen Teilen diesmal eine besondere Bedeutung zu.
Sportkoordinator Sepp Gruber sieht darin einen Vorteil für Hermann und seinen steirischen Teamkollegen Armin Höfl: „Die Rückstände zur Spitze sind sehr gering, mit dem aktuellen Leistungspotenzial der Athleten ist ein Stockerlplatz durchaus realistisch.“Die ISMF zählt „Spätstarter“Jakob Herrmann – er holte im vorigen Winter mit 30 Jahren seine ersten Stockerlplätze im Weltcup – bereits zu den Favoriten, und das neben so bekannten Athleten wie Damiano Lenzi (Italien) oder Toni Palzer aus Ramsau (Bayern).
Auch das Verticalrennen am Sonntag gehört mit 700 Höhenmetern zu den anspruchsvolleren Aufgaben des Winters. Dort könnte auch ein Salzburger Nachwuchsathlet aufzeigen. Der Uttendorfer Stefan Steiner startet in der Espoir-Klasse, dem 20jährigen zukünftigen Polizeischüler wird ein gutes Ergebnis zugetraut. Am Sonntag wird es zudem eine besondere Premiere in der aufstreben WintersportDisziplin geben. Das Vertical wird als erstes Skibergsteigerrennen im Weltcup in einem Livestream übertragen. Die Fans können über die Seite des internationalen Verbandes (www.ismfski.org) direkt mit dabei sein, wenn um die Spitzenplätze gekämpft wird.
Im dreiköpfigen österreichischen Frauenteam hofft Verena Streitberger aus Maishofen auf eine erste Standortbestimmung in ihrem Premierenjahr in der Espoir-Klasse. Die Studentin hat so wie die übrigen im Team die Europameisterschaft auf Sizilien als großes Saisonziel im Visier.
Während die Besten Österreichs sich in den Pyrenäen mit der Weltelite messen, begutachtet die sportliche Leitung die nachrückenden Talente. Dazu wird am Sonntag ein Sichtungsrennen im Rahmen des Fanningberger Skitourentages ausgetragen. Nachwuchstalente und Quereinsteiger können sich dort messen.