Garmisch bietet einen Vorgeschmack auf die Olympia-Abfahrt
Die zwei Rennen dienen nicht nur als Generalprobe, sondern auch als Qualifikation für Südkorea. Auch für Anna Veith.
Schon traditionell ist GarmischPartenkirchen an zwei Wochenenden in Folge Schauplatz des Skiweltcups. Während die Herren ihren letzten Formtest vor den Olympischen Spielen bereits hatten, absolvieren nun die Damen auf der Kandahar ihre Generalprobe. Eine Sprintabfahrt am Samstag und eine klassische Abfahrt stehen auf dem Programm. Südkorea ist in Bayern allgegenwärtig.
Tief winterlich präsentierte sich der Skiort am Donnerstag, sodass das erste Training abgesagt wurde. Laut Wetterprognose soll der (nasse) Schneefall aber ab heute, Freitag, aufhören, die Rennen daher über die Bühne gehen. Darauf hoffen sowohl Trainer als auch Athletinnen hinsichtlich Olympia. Denn wer geglaubt hat, die Qualifikation sei beendet, irrt. Sieben Speed-Damen stehen im österreichischen Aufgebot und nur vier dürfen in Südkorea auch um Medaillen fahren. Und außer Conny Hütter, die mit ihrem Sieg in Lake Louise den einzigen ÖSV-Podestplatz der Saison einfuhr, ist für die Königsdisziplin keine gesetzt. Auch nicht Topstar Anna Veith. Mit der Salzburgerin rittern Stephanie Venier, Tamara Tippler, Nicole Schmidhofer und Ramona Siebenhofer um drei Plätze.
ÖSV-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum misst daher den GarmischRennen durchaus eine Bedeutung bei, wenngleich die Abfahrt in Jeongseon eine ganz eigene Charakteristik habe und mit keiner Weltcupabfahrt zu vergleichen sei. „Aber die Leistungen und Ergebnisse hier in Garmisch wirken sicher auch in die Überlegungen bei der Aufstellung für die Olympia-Abfahrt mit ein“, sagt Kriechbaum.
Warum es – im Unterschied zum Super G mit vier Podestplätzen – in dieser Saison in der Abfahrt nicht so rundläuft, dafür hat auch der Cheftrainer keine eindeutige Erklärung. Fakt ist, dass nach fünf von acht Rennen nur Hütter als Vierte in der Disziplinenwertung um die kleine Kristallkugel mitfährt. Da nach Olympia nur noch die Abfahrt beim Weltcupfinale in Aare ansteht, fällt nun am Wochenende bereits eine Vorentscheidung.
Die Sprintabfahrt am Samstag wird laut Kriechbaum eine Herausforderung. „Weil der Lauf im zweiten Durchgang nicht umgesteckt wird, werden sicher viele Schläge entstehen.“Die wegen des Wetterumschwungs unterschiedlichen Schneeverhältnisse geben bereits einen Vorgeschmack auf die Olympia-Abfahrt in Südkorea, wo sich die Bedingungen innerhalb von Stunden völlig umdrehen können.