Große Erdbeben wiederholen sich
Geschichte der Beben in den vergangenen 5000 Jahren erforscht.
Ein internationales Team von der Universität Innsbruck hat entdeckt, dass sich sehr große Erdbeben in relativ regelmäßigen Abständen – nämlich rund 300 Jahren – wiederholen. Durch die Analyse von Sedimenten auf dem Grund zweier chilenischer Seen konnten die Wissenschafter die Erdbebengeschichte der vergangenen 5000 Jahre nachvollziehen.
Mit diesem Ansatz fand das Team um Jasper Moernaut heraus, dass riesige Erdbeben wie zuletzt eines der Stärke 9,5 im Jahr 1960 im südlichen Zentralchile alle 292 Jahre (plus/minus 93 Jahre) wiederkehren. „Kleinere“Erdbeben der Stärke 8 würden sich jedoch alle 139 Jahre (plus/minus 69 Jahre) wiederholen.
Durch die Analyse von Sedimenten auf dem Grund der chilenischen Seen erkannten die Wissenschafter, dass jedes starke Erdbeben Erdrutsche hervorruft. Diese bleiben in den Sedimentschichten, die sich auf dem Seeboden ansammeln, erhalten. Bei der Untersuchung von bis zu acht Meter langen Sedimentkernen entdeckten die Forscher 35 große Erdbeben mit einer Stärke von mehr als 7,7 in den vergangenen 5000 Jahren.
„Wir hoffen, dass wir unseren Ansatz auf ganz Südamerika ausdehnen können, sodass wir herausfinden, ob Erdbeben immer in den gleichen Segmenten ausbrechen oder sehr große Erdbeben der Stärke 9 auch in anderen Gebieten des Landes auftreten können“, sagte Moernaut. Inzwischen seien ähnliche Studien auch in Seen in Alaska, Sumatra und Japan initiiert worden.
Jasper Moernaut hat mit vergleichbaren Untersuchungen nun auch in Seen in Tirol und Kärnten begonnen.