Salzburger Nachrichten

Kamera spürt Mautsünder auf

Ob digital oder aufgeklebt: Die Asfinag kontrollie­rte am ersten Tag der neuen Vignette Tausende Autofahrer – und erwischte dabei nur wenige Mautsünder.

- Jedes Jahr „Die Vignette liegt „Ich wollte eigentlich „Mein Hund „Das Navigation­sgerät „Ich habe gedacht,

bittet die Asfinag Hunderttau­sende Mautsünder zur Kasse. Die Kontrolleu­re bekommen dabei manch skurrile Ausrede zu hören. Eine kleine Auswahl: in der Handtasche meiner Frau. Meine Frau habe ich auf der Raststatio­n vergessen.“ nicht auf der Autobahn fahren. SALZBURG-STADT. Wer nicht klebt, der zahlt: Dieser Satz gilt bei Vignettenk­ontrollen nur noch bedingt. Zwar müssen seit Donnerstag alle Pkw und Motorräder auf Autobahnen mit der neue Vignette unterwegs sein – erstmals kann diese jedoch auch online gekauft werden. Die Kontrolle des digitalen Mautpicker­ls Aber auf der Landstraße gibt es keine Toilettena­nlagen und mein Mann musste furchtbar dringend aufs Klo.“ hat die Vignette beim Spielen gefressen.“ hat mich auf die Autobahn gelotst.“ dass man bis zur ersten Ausfahrt ohne Vignette fahren darf.“ stellt die Asfinag vor besondere Herausford­erungen.

Die Asfinag-Mitarbeite­r haben bei Kontrollen mittlerwei­le eine mobile Videokamer­a im Gepäck. Diese scannt die Kennzeiche­n und teilt dem Kontrollor binnen weniger Sekunden auf seinem Handy mit, ob der Lenker für sein Auto eine digitale Vignette gekauft hat. Diese Methode funktionie­re bestens. „Sollte es Probleme geben, können wir das Kennzeiche­n zusätzlich über unser Onlinesyst­em abfragen“, sagt Asfinag-Mitarbeite­r Markus Holzknecht. Bei Kontrollen der herkömmlic­hen Vignette steht den Mitarbeite­rn die Kamera hingegen nicht zur Verfügung: „Da hilft weiterhin nur Schauen.“

Die Vignettenm­oral sei in den vergangene­n Jahren gestiegen. Auch am Donnerstag – dem ersten Tag der neuen Vignette – gab es in Salzburg bei Tausenden Überprüfun­gen kaum Ahndungen. „Im Frühverkeh­r haben wir bei der Autobahn-Abfahrt Salzburg-West in zwei Stunden drei Mautsünder erwischt“, sagt Holzknecht. Sein Kollege Peter Lienbacher ergänzt: „Nach so vielen Jahren hat es sich herumgespr­ochen, dass man eine Vignette braucht. Aber ein paar Unbelehrba­re gibt es immer.“So gingen den Kontrollor­en ein junger Lenker aus dem Pongau und eine USamerikan­ische Reisegrupp­e ins Netz. 120 Euro Ersatzmaut müssen Mautsünder an Ort und Stelle berappen. Wer sich weigert, muss mit einer Anzeige rechnen. „Das

„Ein paar Unbelehrba­re ohne Vignette gibt es immer.“

wird dann deutlich teurer und kann bis zu 3000 Euro kosten“, sagt Lienbacher. Vignettens­ünder würden bei Kontrollen meist besonnen reagieren. „Der Großteil ärgert sich einfach über sich selbst. Aggressiv wird kaum einer.“In ganz Österreich sind täglich mehr als 100 Asfinag-Kontrollor­e unterwegs. Zudem sind 13 fixe Kontrollsy­steme verbaut.

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Peter Lienbacher, Asfinag

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