Salzburger Nachrichten

Einem Koch steht die Welt offen

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„Es war einfach der Punkt da, an dem ich bereit war, etwas anderes zu tun“, antwortet Gfrerer und betont: „Es hat absolut nichts mit dem Kochen zu tun.“Nach wie vor sei Koch für ihn der schönste und kreativste Beruf. „Koch zu sein ist ein riesiges Abenteuer.“Wenn man ehrgeizig sei, offen auf die Herausford­erung zugehe und Willen zeige, „dann kannst du dir die ganze Welt anschauen, und du erlebst Dinge, die du nie mehr erleben wirst“. Es gebe kaum einen Beruf, in dem man mit so wenigen Hürden so rasch Karriere machen könne, sagt der 31Jährige. „Wenn dein Chef spürt, du bist bereit, dann geht’s dahin.“Bei ihm war es so.

Schon mit 22 wurde Gfrerer, der im Schloss Aigen in Salzburg seine Lehrzeit verbrachte, in einem VierSterne-Hotel in Ischgl zum Küchenchef befördert. Vier Wintersais­onen in Folge hielt er die Stellung. Ob er sich im Nachhinein verheizt fühlte? „Nein, gar nicht. Mit 22 darf man sich eine Saisonchef­stelle schon zutrauen“, erklärt er, gibt aber zu: „Bei mir ist es schon etwas abnormal gelaufen.“Geholfen hat ihm während seiner Laufbahn als Koch nicht nur sein Können, glaubt er. „Ich bin ein offener Mensch. Ich habe immer auch viel mit den Gästen geredet und sehr viele gute und interessan­te Leute kennengele­rnt.“

Im Herbst 2016 beendete Gfrerer bei Fisch Grüll in Grödig seine Laufbahn als Koch. Mittlerwei­le sind die Anrufe aus der Branche verebbt. Und der 31-Jährige ist gar nicht unglücklic­h darüber. „Nicht mal mehr als Aushilfe werde ich gefragt“, sagt er schmunzeln­d. Sein neues Ziel lautet: „Den Alltag“finden und das „mit dem vollen Programm“: Familie und Kinder, „am besten zwei oder drei“, und für Privates „die volle Aufmerksam­keit“. Die Rückkehr als Waldhornbl­äser in die Bergknappe­nkapelle am Dürrnberg hat er schon geschafft. „Ich habe jetzt Freizeitst­ress, und ich liebe ihn.“

Vor seinem Einstieg ins Farbengesc­häft werkte Gfrerer einige Monate als Steinmetz. „Ich musste erst herausfind­en, was mir Spaß macht.“Über einen früheren Schulkolle­gen kam der Kontakt zu Brillux zustande. Aus anfänglich­er Skepsis wurde Begeisteru­ng. „Ein super Unternehme­n“, schwärmt Gfrerer. Was ihn besonders beeindruck­t: „Es gibt im Betrieb so viele langjährig­e

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