Die Realzinsen bleiben auch 2018 negativ
RBI-Chefanalyst Peter Brezinschek sieht für das Jahr 2018 keine Entspannung für Rentenanleger. Trotz prognostizierter leicht steigender Zinsen werde die Realverzinsung für zehnjährige Staatsanleihen auch 2018 „klar negativ“bleiben, sagte Brezinschek bei einem Hintergrundgespräch. Brezinschek erwartet bis Dezember 2018 einen Anstieg der Rendite für zehnjährige Bundesanleihen von 0,5 auf 1,2 Prozent und einen Rückgang der Inflationsrate von 2,4 auf 2,2 Prozent. Die Realverzinsung werde sich damit gegenüber Dezember 2017 von minus 1,9 auf minus 1,0 Prozent verbessern. Um positive Renditen zu erzielen, müssten Anleger aber etwa auf Emerging-Markets-Anleihen ausweichen. In den USA werde mit Staatspapieren dagegen eventuell schon Ende 2018 eine leicht positiven Realverzinsung erzielbar sein.
Auf den Aktienmärkten sollte es 2018 „ruppiger“als 2017 zugehen. Korrekturen von zehn bis 15 Prozent schließt Brezinschek nicht aus, das sei aber kein Alarmzeichen. Einerseits gebe es kaum vergleichbare alternative Veranlagungen, andererseits sei das Wirtschaftswachstum so gut aus balanciert wie schon lang nicht mehr. Interessant sei, dass derzeit der Konjunkturzyklus gar nicht mit dem Zinszyklus korreliere, sagte Brezinschek. Er rechnet damit, dass sich die Zinserhöhungen fortsetzen werden, nicht jedoch in der Eurozone. Eine solche wäre laut Brezinschek allerdings schon längst möglich gewesen. In den USA erwartet der RBI-Analyst 2018 beginnend mit März alle drei Monate Zinsschritte im Ausmaß von 0,25 Prozentpunkten.