Das Land der Pharaonen ist wieder gefragt
Nach jahrelanger Durststrecke kehrt Ägypten selbstbewusst auf die touristische Landkarte zurück.
WIEN. Ägypten klettert auf der Buchungsleiter wieder empor. Das bestätigen die großen Veranstalter und Spezialisten für das Urlaubsziel zwischen Nil und Rotem Meer wie ETI, TUI oder alltours. Der Tourismus brachte dem Land im Jahr 2017 rund 7,2 Milliarden US-Dollar, rund 120.000 Gäste kamen aus Österreich, fast doppelt so viele wie im Vorjahr. 2018 sollen es noch mehr werden, geht es nach Mohamed Abdel Gabbar, dem ägyptischen Tourismusdirektor für Österreich, Polen, Deutschland und die Schweiz. „Der österreichische Markt ist für uns sehr wichtig, weil es hier viele ,Wiederholer‘ gibt.“Diese Treue zu einer Lieblingsdestination habe mitgeholfen, dass sich das Land nach der Revolution und den Rückschlägen so rasch habe erholen können. Auch die Russen kommen – nach dem Absturz eines russischen Flugzeugs über dem Sinai im Oktober 2015 – wieder an die Badestrände zwischen Sharm El-Sheikh und Marsa Alam. „Wir haben wieder sechs Linienflüge pro Woche“, sagt der Tourismus-Chef erleichtert.
Die hohen Investitionen in verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und in engmaschige Überwachung, etwa der Hotelstrände, hätten Erfolge gezeitigt. „Die Sicherheit in Ägypten ist auf einem sehr hohen Level“, betont er, „als Land sind wir immerhin in einem politisch sehr heißen Gebiet, zwischen Libyen, Israel und dem Sudan.“Man arbeite jetzt hart daran, das Image und die Präsenz in der Öffentlichkeit weiter zu verbessern. Und auch die Wertschöpfung. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht im Low-Budget-Sektor stecken bleiben.“Der neue Fo- kus liege daher auf „Classic Tours“, Reisen zu den Schätzen des ägyptischen Welterbes, nach Assuan und Luxor. Um auch die touristischen Partner vom attraktiven und vor allem sicheren Reiseland Ägypten zu überzeugen, soll, wenn es nach Abdel Gabbar geht, das diesjährige Jahrestreffen des ÖRV, des Österreichischen Reiseverbands, in seiner Heimat stattfinden. Den Tourismus eines Landes schlechtzumachen, sei ein probates Mittel, das Land zu destabilisieren. Und er gibt zu bedenken: „Heute ist kein Land zu 100 Prozent sicher. “