Der Automat kassiert, Hände bleiben sauber
Erst Wurst schneiden und dann mit derselben Hand kassieren – das gibt es beim „Mache“nicht mehr. Hier nimmt ein Automat das Geld entgegen.
SALZBURG-STADT. „Wir sind eh jederzeit da, um Ihnen zu helfen.“Sätze wie diesen hört man beim Salzburger Feinkost-Händler und Metzger Mache in Leopoldskron zurzeit häufig. Das Traditionsunternehmen in der Moosstraße hat vor Kurzem auf Kassenautomaten umgestellt. Bezahlt werden Wurstaufschnitt, Steak und andere Fleischprodukte nicht mehr direkt bei der freundlichen Bedienung hinter der Theke, sondern am Bezahlautomaten.
„Aus hygienischen Gründen“, wie Metzgermeister Hans Mache SN: Wie unhygienisch ist das Bargeld tatsächlich? Auf Geld können keine Bakterien wachsen, dazu müsste es mindestens 38 oder 40 Grad Celsius warm sein. Was man auf Geld findet, sind Spuren von Rauschgift und normalen Schmutz. SN: Muss man sich Sorgen machen, wenn bei einem betont. Konsumenten sähen es nicht gerne, wenn die Mitarbeiter dem Kunden vor ihnen das Wechselgeld herausgeben und sich danach ans Aufschneiden ihrer Wurst machen.
In Salzburg sei er der Erste, der einen solchen Automaten im Einsatz habe, sagt Mache. Genau genommen sind es zwei Automaten – einer in der Metzgerei, ein zweiter in der angeschlossenen Bäckerei. „Wir sind gern ein Vorreiter.“Dass andere Salzburger Betriebe nachziehen werden, davon ist er überzeugt.
Einer davon ist möglicherweise Josef Funder von der gleichnamigen Metzger mit derselben Hand Wurst geschnitten und kassiert wird? Nein, auf keinen Fall. Unsere Betriebe wissen, wie optimale Hygiene funktioniert. Zur Person Bäckerei. „In Sachen Hygiene ist so ein Automat jedenfalls kein Nachteil. Außerdem habe ich das Geld unter Verschluss und der Automat gibt kein falsches Wechselgeld heraus“, sagt Josef Funder. Er selbst sei ein Technik-Freak und finde den Automaten cool, „ob die Kunden das auch so sehen, weiß ich aber nicht“. In Deutschland seien solche Automaten nichts Ungewöhnliches. „In München ist jeder zweite Feinkost-Laden damit ausgestattet“, schätzt Hans Mache.
Stammkunde Roland Rothböck lässt sich von Elfi Mache an den aus Baden-Württemberg kommenden „Perfect Money“Automaten heranführen. „Zuerst scannen Sie hier Ihren Bon, dann können Sie mit Bargeld oder Karten bezahlen. Wechselgeld und Quittung kommen dort heraus.“Seinetwegen hätte es das 8000 teure Gerät nicht gebraucht, aber: „Es ist leicht zu bedienen. Für mich ist es gewöhnungsbedürftig, aber wahrscheinlich wird es früher oder später überall so sein“, sagt er.
Eine Vorschrift, wonach man Bargeld und Wurst nicht mit derselben Hand anfassen dürfte, gibt es übrigens nicht. Das bestätigt Landesveterinärdirektor Josef Schöchl. „Von den Konsumenten wird es zwar meist nicht goutiert – aber verboten ist es nicht. Um die erforderliche Hygiene sicherzustellen, gibt es mehrere Wege. Das können Einmalhandschuhe sein, das kann
„Geld und Ware in der gleichen Hand, das sehen Kunden nicht gern.“
auch eine Klammer sein, mit der die Wurst von der Schneidemaschine abgenommen wird“, so Schöchl. Die erforderlichen Maßnahmen sind in der Lebensmittelhygiene-Verordnung der Europäischen Union und in der entsprechenden österreichischen Leitlinie festgehalten. Im Merkblatt zum „Verhalten im Verkauf“findet sich eine Reihe von Anforderungen an die persönliche Sauberkeit sowie die hygienisch-sichere Arbeitsweise.