Scharfe Kritik an der neuen Atomstrategie der USA
China ruft Washington auf, von seiner „Mentalität aus dem Kalten Krieg“abzulassen.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will ihr Verteidigungsarsenal mit neuen Atomwaffen von geringerer Sprengkraft ausstatten, um flexibler auf Angriffe reagieren zu können. Die Einsatzschwelle für Atomwaffen in einem herkömmlichen Krieg solle dabei aber nicht gesenkt werden. Ziel sei vielmehr, „flexible und maßgeschneiderte Optionen“zur Verfügung zu haben, heißt es in dem am Freitag in Washington veröffentlichten Bericht zur neuen Nuklearstrategie. Abgeschreckt werden soll damit vor allem Russland, der Bericht geht aber auch auf die „unberechenbare“Bedrohung durch Nordkorea ein. Kritik an dem Report kam nach der Veröffentlichung wenig überraschend und postwendend aus Moskau: Das russische Außenministerium äußerte sich am Samstag „zutiefst enttäuscht“und erklärte, der „kriegerische und antirussische Charakter“des US-Dokuments springe bei der ersten Lektüre ins Auge. Die USA würden versuchen, Russlands Notwehrrecht infrage zu stellen. Außerdem würden sie die eigene Verantwortung für die Verschlechterung der internationalen Sicherheitslage abwälzen.
Auch Peking kritisiert das Strategiepapier des Pentagons scharf. Denn in dem Report heißt es, während die USA die Zahl ihrer Atomwaffen in den vergangenen Jahren reduziert hätten, bewegten sich Russland, China und Nordkorea in die entgegengesetzte Richtung. Dem widersprach das chinesische Verteidigungsministerium am Sonntag: In dem Dokument werde Chinas nukleare Stärke hochgespielt. Vielmehr sollten die USA als Land mit dem weltweit größten Atomwaffenarsenal selbst die Initiative ergreifen. Das Verteidigungsministerium in Peking forderte die