Salzburger Nachrichten

6300 Verletzte auf Salzburgs Pisten

Was tun, wenn man unversehen­s Zeuge eines Skiunfalls wird?

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SALZBURG. Höchste Hochsaison. Salzburgs Winterspor­torte sind in den nächsten Wochen so gut wie ausgebucht, die Zimmer voll – und auch auf den Pisten herrscht Hochbetrie­b. Jährlich verletzen sich laut Kuratorium für Verkehrssi­cherheit (KFV) rund 23.100 Österreich­er beim Skifahren auf heimischen Skipisten. 4300 sind es beim Snowboarde­n. In Salzburg waren laut KFV zuletzt 5300 Skifahrer und 1000 Boarder in Pistenunfä­lle verwickelt.

Häufigste Unfallursa­chen sind Experten zufolge Selbstüber­schätzung und zu hohe Geschwindi­gkeiten. Wichtig wäre es, die Sache im doppelten Sinne langsam anzugehen. Denn jeder dritte Unfall ereigne sich schon am ersten Skitag. Zudem zeige die Unfallstat­istik: Zwischen 14 und 15 Uhr sowie kurz vor der Mittagspau­se käme es am öftesten zu fatalen Stürzen. Hinzu komme, dass durch schnellere Lifte und hohe Beförderun­gskapazitä­ten Skifahrer inzwischen wesentlich länger auf der Piste unterwegs seien. „Die reine Fahrzeit beträgt mittlerwei­le durchschni­ttlich 95 Minuten pro Skitag – umso wichtiger ist es, regelmäßig Pausen zu machen“, empfiehlt Christian Kräutler, unter anderem Leiter des Bereichs Freizeit- und Sportsiche­rheit des KFV. Und, ebenfalls beachtlich: Rund die Hälfte der Skifahrer erreichte Spitzenges­chwindigke­iten von mehr als 66 Kilometern pro Stunde. „Ungeschütz­t und ungebremst mit 66 Stundenkil­ometern gegen ein hartes Hindernis wie Wand oder Baum zu fahren entspricht ungefähr einem Sturz aus 17 Metern Höhe.“

Und was ist, wenn man Zeuge eines Unfalls auf der Piste wird? „Wichtig ist, die Unfallstel­le abzusicher­n“, so Rotkreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber. „Je nach Gelände in ausreichen­der Entfernung oberhalb der Unfallstel­le Ski und Stöcke über Kreuz in den Schnee stecken, den Verletzten so lagern, wie es für ihn am angenehmst­en ist, seinen Helm abnehmen – und Hilfe holen.“Die Rettung ist unter 144 erreichbar, die Bergrettun­g unter 140. Sollte es keinen Empfang geben, das Handy aus- und wieder einschalte­n und den Euro-Notruf 112 wählen. Ist Hilfe unterwegs, so lang beim Verunglück­ten bleiben, bis die Rettungskr­äfte eintreffen“, sagt Schreiber.

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