Beim Schnalzen tanzten heuer
Mit einem Salzburger Triumph ging am Sonntag das 65. Rupertigau-Schnalzen in Anger zu Ende. 143 Passen sagten mit ihren Goaßln dem Winter den Kampf an. Der zeigt sich völlig unbeeindruckt.
ANGER. Julia Hager und ihre Kollegen schauen skeptisch in den Himmel. Die Schneeflocken, die von dort heruntertanzen, gefallen ihnen gar nicht. „Der Schnee schluckt natürlich einiges an Schall. Das ist nicht optimal. Aber schlimmer wäre Wind.“Gemeinsam bilden die jungen Leute die Schnalzergruppe Liefering II. So wie 142 weitere Passen traten sie am Sonntag bei der 65. Ausgabe des Rupertigau-Preisschnalzens im bayrischen Anger an.
Zu den Topfavoriten zählten wie jedes Jahr die Schnalzer aus dem Flachgau, haben sie doch in den vergangenen vierzehn Jahren ausnahmslos das RupertigauPreisschnalzen gewonnen. Ihr stärkster Konkurrent sind die Schnalzer der Passe Ainring VI.
Für einen der Mitfavoriten, die Mannen von Siezenheim II, verlief der Auftritt am Sonntagnachmittag alles andere als optimal: „Wir hatten einen Zwicker“, erklärt „Aufdraher“Bernhard Allerberger und meint damit, dass einer der 99 Schnalzer, die innerhalb von rund neun Sekunden zu hören sein sollten, eben nicht zu hören war. Ein grober Patzer, der einen Platz ganz vorn unmöglich mache. „Schade, weil wir fünf Wochen wie wahnsinnig trainiert haben. Aber so ist das eben“, meint Allerberger, der im Hauptberuf Lehrer ist. Mit einem Platz unter den ersten fünfzehn müsse man heuer zufrieden sein.
Bernhard Kern, erster Vorsitzender der Schnalzervereinigung Rupertiwinkel, trägt am Sonntagnachmittag gelbe Stöpsel in seinen Ohren, um diese vor der stundenlangen Knallerei ein wenig zu schonen. Denn gute vier Stunden dauere es, bis alle Passen ihren Auftritt absolviert hätten.
So lang sitzt auch die siebenköpfige Jury in einem Raum im Schulgebäude gleich hinter der Schnalzerwiese. Die Herrschaften lauschen ohne Pause dem Rhythmus einer Schnalzerpasse nach der anderen und vergeben zwischen ein und 20 Punkte für die Darbietung. Die beste und schlechteste Wertung fallen raus. So kann eine Passe für ihre Darbietung im Höchstfall 200 Punkte erreichen. Kern: „Das hatten wir aber noch nie. 196, 197 Punkte, das ist schon der absolute Wahnsinn.“Die Faszination des Schnalzens beschreibt er so: „Das ganze Jahr über spielt es eigentlich keine große Rolle und man sieht die Schnalzerkollegen so gut wie nicht, aber für ein paar Wochen im Jahr leben wir alle quasi für das Schnalzen.“
Wertungen jenseits der 195 Punkte, davon kann das Team