Salzburger Nachrichten

Bronze mit Schmerz verdient

Nachdem sie sich im Halbfinale der Nachwuchs-EM in Sotschi die Schulter verletzt hatte, biss das Karate-Talent Lora Ziller die Zähne zusammen und gewann in letzter Sekunde Edelmetall.

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SOTSCHI. Als Lora Ziller die Kampfmatte im kleinen Finale der Nachwuchs-Karate-EM in Sotschi verließ, konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalt­en − vor Glück über die in letzter Sekunde gewonnene Bronzemeda­ille, aber auch vor Schmerzen. Die gebürtige Adneterin hatte sich bereits im Halbfinale des U21-Bewerbs die Schulter verletzt und im Kampf um Platz drei die Zähne zusammenge­bissen.

Mit dem Medailleng­ewinn war nach dem unglücklic­h verlorenen Halbfinal-Kampf gegen die Bosnierin Mirnesa Bektaš eigentlich nicht mehr zu rechnen gewesen. Dort hatte Ziller nicht nur zehn Sekunden vor Schluss eine 3:1-Führung aus der Hand gegeben, sondern sich auch bei einem regelwidri­gen Wurf ihrer Gegnerin die Schulter verletzt. Dennoch wäre sie beinahe ins Finale eingezogen. Doch ein Fausttreff­er Zillers in der Schlusssek­unde wurde nicht mehr gewertet.

Im Kampf um Bronze machte sich ihre Zähheit dann doch noch bezahlt. Sieben Sekunden vor Schluss verkürzte sie von 1:5 auf 4:5, ehe weitere vier Sekunden später ihre finnische Gegnerin, die nur mehr klammerte, ihre vierte Verwarnung kassierte und disqualifi­ziert wurde. Damit holte Ziller die zweite Medaille für Österreich bei der NachwuchsE­M. Zuvor hatte die Salzburger­in Aleksandra Grujic in der U16 ebenfalls Bronze gewonnen.

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BILD: SN/GRAFONER Trotz starker Schmerzen gab sich Lora Ziller (r.) im kleinen Finale gegen die Finnin Maria Korpela nie geschlagen.
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