Olympia-Aus von Kirchgasser ist noch immer ein Thema
Damencheftrainer Kriechbaum verteidigt in Pyeongchang die Nichtnominierung der Salzburgerin vehement.
Für ÖSV-Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum ist es eine schwierige Aufgabe gewesen, die elf Skidamen für die Olympischen Spiele herauszupicken. Es gebe zwar viele Spezialistinnen, aber relativ wenige Medaillenkandidatinnen, erklärte der Oberösterreicher. Die Nichtnominierung von Michaela Kirchgasser verteidigte Kriechbaum. „Auf den Resultatlisten ist nichts gestanden“, sagte er und ergänzte: „Die Nominierung war diesmal relativ kompliziert, weil so viele Komponenten zu berücksichtigen waren“, befand der Cheftrainer. Fix ist, dass die Leistungsdichte bei Österreichs SpeedLadies aktuell um einiges größer ist als in den technischen Disziplinen. „Im Speed-Bereich haben sich doch viele etabliert“, so Kriechbaum. Aufgrund dieser Situation wird erst vor Ort in Korea entschieden werden, an wen die vier Startplätze in der Abfahrt gehen. Im Super G haben Veith, Hütter, Schmidhofer und Tamara Tippler ihre Startplätze sicher, sofern es keine dramatischen Zwischenfälle gibt. „Daran gibt es nichts zu rütteln“, steht für Kriechbaum fest. Nach dem Super G „schauen wir, wie die Situation ist, dann legt man den Modus für die Abfahrt fest“.
Auf der Technik-Seite ist diese Breite nicht vorhanden, es gibt dafür hoffnungsvolle junge Athletinnen wie Katharina Gallhuber und Katharina Liensberger, die sich mit konstant guten Leistungen aufgedrängt haben. Im Slalom gehört Bernadette Schild zum Kreis der Anwärterinnen auf Edelmetall, Stephanie Brunner hat im Riesentorlauf Außenseiterchancen. „In der Situation können wir einfach im Moment nicht jede Disziplin ideal besetzen“, verwies Kriechbaum aber vor allem auf die Kombination. Nur Ramona Siebenhofer und Ricarda Haaser sind in dem Bewerb gesetzt. Kirchgasser war trotzdem in dieser Disziplin kein Thema. Für die 32-Jährige wären es die letzten Olympischen Spiele und somit die letzte Chance auf ihre erste Medaille gewesen. Nach der Saison wird die Salzburgerin ihre Karriere beenden. Vor allem die Ergebnisse haben zuletzt gefehlt, so Kriechbaum: „Das ist manchmal sehr, sehr hart, und für sie im Speziellen. Natürlich hätte ich sie gern am Start gehabt in der Kombi. Aber man hätte dann eine andere stehen lassen müssen, und ich weiß jetzt nicht, wen“, meinte der Damencheftrainer. Insgesamt hätte er aber gern mehr als elf Plätze im Team gehabt, das wäre wünschenswert gewesen.