Bad Reichenhall feiert 150 Jahre Philharmoniker
BAD REICHENHALL. Ganz andächtig sehen Musiker und Schaulustige in die Kamera. Damals, anno 1905. Der Pavillon im Königlichen Kurgarten ist mittlerweile ebenso Geschichte wie die Monarchie in Bayern. Die Bad Reichenhaller Philharmoniker jedoch haben Kriege und Krisen überdauert.
„Wir sind das einzige Orchester in Deutschland, das Kurkonzerte in großer symphonischer Besetzung spielt“, sagt Chefdirigent Christian Simonis. Seit 1868 finden sich neben Walzer und Polkas auch große Ouvertüren im Programm. Heute, Dienstag, bildet ein Festakt den ersten Höhepunkt der Jubiläums-Spielzeit zum 150-jährigen Bestehen. Am 18. Februar erinnert ein historisches Kurkonzert unter anderem an den Orchestergründer Josef Gung’l. „Das war damals eine wirtschaftliche Investition eines aufsteigenden Kurortes“, sagt Geschäftsführer Felix Breyer. Mehr über die Orchestergeschichte erzählt das Buch „Klangwolke über Südostbayern“.
Der sechsteilige Abo-Zyklus umfasst große Symphonik von Brahms oder Mahler. In diesem Fall ergänzen auch Salzburger Musiker regelmäßig die 42 Festangestellten der Philharmoniker. Der Faden, der sich durch die Spielzeit zieht, trägt eindeutig blau-weiße Farben: Heuer erklingt Musik von 20 bayerischen Komponisten. Abseits der Fixsterne Wagner, Strauss und Gluck gibt es da durchaus Unerhörtes zu entdecken.