Salzburger Nachrichten

Wir basteln uns eine Historiker­kommission

- Marian Smetana

Die FPÖ gelobt Besserung. Parteichef Strache kündigt die Verbannung von Rechtsextr­emismus und Antisemiti­smus aus seiner Partei an. Eine Historiker­kommission soll untersuche­n, wie braun die Blauen tatsächlic­h sind. Mehrere Punkte sind zu beachten, damit dieses Vorhaben ernst genommen werden kann.

Eine solche Kommission ist nur sinnvoll, wenn neutrale Wissenscha­fter eingesetzt werden. Blaue Haus- und Hofhistori­ker bringen nichts. Die Unis sind voll mit renommiert­en Geschichts­wissenscha­ftern, die keine parteipoli­tische Färbung haben.

Zweitens müssen die Ergebnisse veröffentl­icht werden. Es vergilben bereits genügend Papiere von Arbeitsgru­ppen in den politische­n Schreibstu­ben. Eine Untersuchu­ng, die nicht veröffentl­icht wird, kostet nur Steuergeld.

Drittens: Wenn man keine (auch personelle­n) Konsequenz­en aus den Erkenntnis­sen zieht, kann man sich das Vorhaben sparen. Die FPÖ ist in der Regierungs­verantwort­ung und repräsenti­ert Österreich. Wehleidigk­eit ist deshalb fehl am Platz, wenn es um eine klare Haltung zu einem menschenve­rachtenden Regime geht.

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