Salzburger Nachrichten

Datenschut­z: Kritiker befürchten Kontrollve­rlust

- SN, APA

Protest gegen die geplante Novelle des Datenschut­z-Anpassungs­gesetzes hat sich am Mittwoch vor dem Innenminis­terium geformt. Die Organisati­on epicenter.works prangerte an, dass die Regierung Protokollp­flichten behördlich­er Abfragen lockern wolle. Das Ministeriu­m selbst widerspric­ht dem zum Teil. Am Donnerstag endet die Begutachtu­ngsfrist für das durch eine EU-Verordnung notwendig gewordene Gesetz.

„Massenabba­u von Kontrolle und staatliche­r Transparen­z“wirft epicenter.works der Regierung vor. Die Informatio­nen über Abfragen behördlich­er Datenbanke­n – etwa durch die Polizei – sollen künftig „zwecks Speicherbe­grenzung“nur mehr zwei Jahre lang aufgehoben werden, ein Jahr kürzer als bisher. Weiters sollen laut der Organisati­on automatisi­erte Abfragen aus Datenbanke­n nicht mehr protokolli­ert werden, was das Innenminis­terium aber bestreitet.

Die Argumentat­ion der „Speicherbe­grenzung“wollen die Kritiker nicht hinnehmen. Bei täglich einer Abfrage würden die Daten in 50 Jahren rund 560 Gigabyte in Anspruch nehmen, was auf eine handelsübl­iche Festplatte passe. Eine solche wollten die Aktivisten bei ihrer Aktion auch dem Innenminis­terium übergeben. Sie scheiterte­n am Portier des Hauses.

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