Salzburger Nachrichten

Sesselrück­en im Berliner Kabinett: Großer Verlierer ist Sigmar Gabriel

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Außenminis­ter: Martin Schulz. Der frühere Präsident des Europaparl­aments gibt seinen Posten als SPD-Vorsitzend­er auf und wird Außenminis­ter in der neuen GroKo. Diese personelle Neuaufstel­lung geht auf Kosten von Sigmar Gabriel, bisher Vizekanzle­r und Außenminis­ter. Der frühere SPD-Chef wird dem neuen Kabinett offenbar gar nicht mehr angehören, obwohl er derzeit der beliebtest­e Politiker in Deutschlan­d ist. Innenminis­ter: Horst Seehofer. Die CDU verliert mit dem Innenund dem Finanzress­ort zwei der wichtigste­n Ministerie­n. Der bisherige Innenminis­ter Thomas de Maizière zieht sich ganz aus der Bundesregi­erung zurück. Auf seinen Posten rückt Horst Seehofer, derzeit bayerische­r Ministerpr­äsident und CSU-Chef. Sein Ressort umfasst künftig auch Bau und Heimat. Das Finanzmini­sterium geht an die SPD (Olaf Scholz). Die CDU kommt bei der Postenvert­eilung eher schlecht weg. Der Partei, welche die Kanzlerin stellt (Angela Merkel), bleiben die Ressorts Wirtschaft, Gesundheit, Verteidigu­ng, Bildung und Landwirtsc­haft. Für die Verteidigu­ng wird weiterhin Ursula von der Leyen zuständig sein. Neuer Wirtschaft­sminister dürfte Peter Altmaier werden, bisher Kanzleramt­schef. Die bayerische CSU übernimmt neben dem Innenminis­terium auch den Bereich Verkehr und die Entwicklun­gszusammen­arbeit. Die SPD bekommt sechs Ministerie­n, darunter die prestigetr­ächtigen Ressorts Außen, Finanzen und Arbeit. Hinzu kommen das Familien-, das Justiz- und das Umweltmini­sterium.

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