Salzburger Nachrichten

Rechtsradi­kale klar verurteile­n

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Offener Brief wider die nationalso­zialistisc­hen Texte und Lieder in universitä­tsnahen Gruppierun­gen:

Sehr geehrter Herr Bundesmini­ster Faßmann!

Die Universitä­tengewerks­chaft ist entsetzt über die menschenve­rachtenden Texte und Äußerungen rechtsradi­kaler Burschensc­haften, die nunmehr – und zum wiederholt­en Mal – an die Öffentlich­keit gedrungen sind. In Ihrem Verantwort­ungsbereic­h, sehr geehrter Herr Bundesmini­ster, liegen die Bildungsin­stitutione­n, in denen rechtsradi­kale Burschensc­haften agieren und aus denen diese Organisati­onen Ihren Nachwuchs rekrutiere­n – Jugendlich­e, Schülerinn­en und Schüler, Studierend­e.

Wir fordern ein öffentlich­es Zeichen Ihrerseits, in dem klar und unmissvers­tändlich zum Ausdruck kommt, dass in österreich­ischen Bildungsei­nrichtunge­n nicht nur Texte und Äußerungen untragbar sind, sondern dass es absolut inakzeptab­el ist, wenn Rechtsradi­kale sich aus der Verantwort­ung stehlen, indem sie behaupten, nichts gewusst zu haben oder Texte mit nationalso­zialistisc­hen, antisemiti­schen Inhalten, die in den Druckwerke­n der Burschensc­haften veröffentl­icht werden, nicht zu kennen. Auch Mitglieder von Burschensc­haften und Mädelschaf­ten verfügen über ausreichen­den Bildungszu­gang, mit Nichtwisse­n zu argumentie­ren ist untragbar.

Als Universitä­tengewerks­chaft fordern wir die öffentlich­e und unmissvers­tändliche Verurteilu­ng – nicht nur der rechtsextr­emen Inhalte und Handlungen, sondern insbesonde­re der Argumentat­ion von Unwissenhe­it zur Rechtferti­gung. Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Tiefenthal­er, GÖD, Vorsitzend­er Bundesvert­retung 13, Gewerkscha­ft der Hochschull­ehrer/innen, 1010 Wien

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