Das Glück auf der Tanzfläche gehört den Faulen
Die schottische Band Franz Ferdinand gibt eine neue Parole aus.
Große Vorsätze sind schön und gut. Aber dafür die Bequemlichkeit aufgeben? Nein, danke. Da kann der Disco-Bass noch so aufreizend pumpen. „Werde ich aufstehen? Niemals!“, singt Alex Kapranos in seinem Loblied auf die Faulheit: „I enjoy being a lazy boy.“
Hat das Warten auf ein neues Franz-Ferdinand-Album vielleicht auch deshalb so lang gedauert? Eher nicht. So wie sich in „Lazy Boy“die Worte trotzig gegen die schmissige Musik stemmen, war bei der schottischen Band ja schon immer alles mit einer Prise Ironie unterfüttert. Fünf Jahre nach „Right Thoughts, Right Words, Right Action“, geben Franz Ferdinand nun eine neue Parole aus: „Always Ascending“heißt das jüngste Album.
Doch ein bruchloser Anstieg liegt zwischen beiden Werken nicht. 2015 gründeten Franz Ferdinand das Nebenprojekt FFS. 2016 verließ Nick McCarthy die Band, der für den Sound zwischen unverstellter Tanzwut und ironischer Kunst-Distanz stets mitverantwortlich war.
An dem Konzept hat sich in neuer, stärker mit Elektronik flirtender Besetzung wenig geändert. Dass die Wucht von einst einer neuen Bequemlichkeit gewichen ist, fällt nur in einzelnen Songs belastend ins Gewicht. Und für neue, große Vorsätze ist es ja nie zu spät. CD: