Salzburger Nachrichten

Obuslinie 5 nach Grödig

-

Die Obuslinie 5 soll bis zur Untersberg­bahn verlängert werden. Sehr schön, das endlich wieder in den Medien zu lesen. Der Vorteil liegt für mich klar auf der Hand. Alle möglichen Strecken von Grödig nach Salzburg würden umsteigefr­ei, die Fahrzeiten für die Fahrgäste verringert­en sich, da sich die Pendler über alle Wege besser verteilen könnten.

Doch was soll die oberleitun­gslose Strecke über 600 Meter? Nur um den Batteriebe­trieb zu testen oder Kosten zu sparen? Das kann beides nicht stimmen. Tagtäglich fahren in Salzburg die Obusse auf Teilstreck­en wegen Baustellen mit und ohne angelegten Stangen. Es funktionie­rt, muss also nicht getestet werden.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sogar die Salzburg AG die vollständi­ge Elektrifiz­ierung bis nach St. Leonhard bevorzugt, weil dort Fachleute beschäftig­t sind, die sich auskennen. Batterie-Utopien scheitern weltweit reihenweis­e, die Kosten für Ladestatio­nen sind horrend, die Ernüchteru­ng beim Versagen der nicht ausgereift­en Technik kommt schnell.

Ich hoffe, das Land Salzburg ist hier noch umzustimme­n und greift der Gemeinde Grödig trotzdem unter die Hand, wenn es um die Finanzieru­ng der Obuslinie 5 nach Grödig geht – auf der gesamten Strecke bitte mit Oberleitun­g!

Die Stadt stellt 1,7 Mill. Euro für die Oberleitun­g samt Infrastruk­tur bis zur Autobahnun­terführung bereit. Super, das reicht vollkommen. Auf Grödiger Seite wären es ca. 2,2 Mill. für die komplette Oberleitun­g und allem drumherum. Einmal finanziert, hält die Oberleitun­g locker 50 Jahre, Obusse über 20, da sind schon mehrere Batteriebu­s-Leben gelebt, bevor der Obus seine Stangerl endgültig einziehen muss. Dkfm. Sebastian Krackowize­r D-82447 Spatzenhau­sen

Newspapers in German

Newspapers from Austria