Salzburger Nachrichten

Mit Disco-Musik über die Loipen

Der erste Langlaufbe­werb der Winterspie­le in Pyeongchan­g mutete seltsam an. Teresa Stadlobers große Chance kommt noch.

- Gast

Die Stimmung während des Skiathlons der Damen, des ersten Langlaufbe­werbs der Spiele in Pyeongchan­g, war nicht überborden­d. Aus Europa ist man freilich anderes gewöhnt. Österreich­s Beitrag zu dieser Veranstalt­ung, Teresa Stadlober, sagte: „Es war natürlich kein Vergleich zu den Rennen in Skandinavi­en, aber es war ganz okay. Es hat Spaß gemacht.“Für gewöhnlich belagern kleinere oder größere Horden von norwegisch­en Anhängern die Loipen dieser Welt, in Pyeongchan­g waren die Wikinger am ersten Wettkampft­ag allerdings noch nicht auszumache­n. Südkorea ist eben nicht das attraktivs­te Reiseziel für Sportfans aus aller Welt.

„Clap your hands!“Politische Spannungen im Vorfeld, die Distanz, die Attraktivi­tät der Destinatio­n, letztlich auch die Preise – für Fans gab es einige Gründe, die gegen einen Trip nach Pyeongchan­g sprachen. „Clap your hands!“, stand im Zielraum geschriebe­n. Eine sinnvolle Aufforderu­ng, allein schon der Kälte wegen. Aus den Boxen dröhnte unentwegt gewöhnungs­bedürftige Disco-Musik.

Sportlich führte der Weg zu Gold, Silber und Bronze wie erwartet über die Skandinavi­erinnen. Die Medaillen wurden anständig untereinan­der aufgeteilt, die Schwedin Charlotte Kalla gewann vor der Norwegerin Marit Bjørgen, das Podest komplettie­rte Krista Pärmäkoski aus Finnland. Teresa Stadlober spielte eine gute Rolle, wurde mit 26,6 Sekunden Rückstand auf Kalla Siebte, auf Bronze fehlten 16,5 Sekunden.

Wartet jetzt der Coup am Schlusstag? Den erhofften Top-6-Platz verpasste die Salzburger­in knapp, sie sparte aber mit übertriebe­ner Selbstkrit­ik, „es war trotzdem ein guter Einstieg“. Viele Jahre hätte Österreich­s Langlaufte­am über Top-10-Platzierun­gen bei Großereign­issen gejubelt, von Stadlober werden sie in Pyeongchan­g regelrecht erwartet. Stadlober gilt als besonders ausdauernd, auch deshalb rechnet sie sich über 30 Kilometer am Schlusstag der Spiele (25. Februar) die größten Möglichkei­ten aus. „Dann haben alle schon einige Rennen in den Beinen, werden alle zu kämpfen haben.“

Ihren nächsten Start hat die 25-Jährige am Donnerstag über zehn Kilometer. „Gut, dass ich jetzt etwas mehr Zeit zur Erholung habe.“

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BILD: SN/GEPA PICTURES Teresa Stadlober will nach Platz sieben im Skiathlon am Donnerstag über zehn Kilometer voll angreifen.

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