Nach Absurdistan
vorheriger Akkreditierung zu. „Seien Sie glücklich“, lässt die Offizierin zackig übersetzen.
Das Museum am Fuße des Berges ist beeindruckend gemacht, man verzichtet auf Schuldzuweisungen oder Propaganda, betont stets den Willen zur Wiedervereinigung. Dennoch kann man hier erahnen, welche Gräuel in dem Krieg stattgefunden haben. Ein stets wiederkehrendes Fotomotiv: Zivilisten identifizieren erschossene Familienmitglieder. Sechs Millionen Tote hat der Krieg von 1950 bis 1953 gefordert, man schätzt, dass vier Millionen davon Zivilisten waren.
Der Krieg ging auch nach 1953 weiter, nur versteckt und mit Anschlägen. 1987 wurde eine Maschine der Korean Air in der Luft gesprengt, 118 Menschen kamen dabei ums Leben. Der südkoreanische Geheimdienst präsentierte eine nordkoreanische Agentin als Täterin, die bei einem Zwischenstopp die Maschine verlassen haben soll. Kim Hyon Hui wurde erst zum Tode, dann zu lebenslanger Haft verurteilt und 1998 überraschend begnadigt. Heute lebt sie mit Mann und drei Kindern in Seoul, was in internationalen Medien Anlass zu Zweifeln über die Theorie gegeben hat.
Die hier stationierten US-Truppen wurden übrigens in den letzten Jahren radikal verkleinert, nur noch 5000 US-Soldaten sind in Korea. Ihnen widmet sich das Amerikanische Olympische Komitee besonders, man macht diese Woche einen Festakt mit Sportlern und Soldaten. Dass es nur noch 5000 US-Soldaten sind, hat übrigens wenig mit Abrüstung zu tun: Das hier Dienst habende US-Infanteriebataillon wurde großteils in den Irak verlegt.
Ein Detail gibt es noch, das aufhellend wirkt: Die DMZ, die seit 65 Jahren von Menschen nur in Ausnahmefällen betreten wird, wurde zu einem Pflanzen- und Tierparadies, sogar Luchs und Wildkatze sind hier wieder heimisch geworden.