Saalfeldener Skitalente holten Gold bei Schüler-WM
Viele Bestzeiten, Gesamtsieg bei den Mädchen und bei den Burschen: Das Skigymnasium Saalfelden räumte im französischen Grenoble richtig ab. Bilanz: „Es war schon richtig cool.“
Eine Woche in den französischen Bergen, ein internationaler Wettbewerb unter professionellen Bedingungen – und dann auch noch solche Erfolgserlebnisse: Die Schüler-Ski-WM in Grenoble vergangene Woche werden die jungen Athleten des Skigymnasiums Saalfelden wohl so schnell nicht vergessen.
Beide entsendeten Alpin-Skiteams gewannen Gold, im nordischen Wettbewerb holten die Saalfeldener eine Silbermedaille. Eine Bronzemedaille errangen die Langläuferinnen aus Saalfelden. Wobei die Internationale Schulsport-Föderation (ISF) keine Einzelsieger kürt, sondern die besten Schulteams kollektiv auszeichnet. Dabei fahren die Teilnehmer jeweils mehrere Durchgänge, die besten Zeiten werden addiert – und das Team mit der schnellsten Gesamtzeit steht oben auf dem Stockerl.
Generell schnitten Salzburger Mannschaften beachtlich ab: Unter insgesamt sieben österreichischen Teams holten sie drei Mal Gold, ein Mal Silber und ein Mal Bronze: Die dritte Salzburger Goldmedaille ging an die SkiMädchen aus Bad Hofgastein.
So ist auch der Saalfeldener Sportkoordinator, Rainer Stöphasius, stolz auf seine Schützlinge – nicht nur, weil auch sein Neffe im Slalom die zweitbeste Zeit fuhr. „Das ist ein prestigeträchtiger Erfolg. Alleine, weil unsere Schule ja zuerst die nationale Ausscheidung hinter sich bringen musste. Und da ist die Konkurrenz auch extrem stark.“
Um auf diesem Niveau mitfahren zu können, wird in Saalfelden in der Saison drei Mal pro Woche voll trainiert, der Schulunterricht reduziert sich auf zwei Wochentage. Wie man so den ganzen Lehrplan unterbringt? Indem die sportlichen Schüler fünf Jahre bis zur Matura Zeit haben. Sportlich arbeitet das Gymnasium eng mit den Landesverbänden und dem ÖSV zusammen, ganzjährig gibt es abgestimmtes Ski- und Konditionstraining.
Der nordische Silber-Gewinner Stefan Rettenegger ist noch gar nicht richtig zum Feiern gekommen: „Ich war am Samstagabend noch viel zu müde – nur mit meinen Eltern hab ich mit einem Bier angestoßen. Aber das ist schon einer der größten Erfolge, die ich bisher hatte.“
„Wir hatten einen eigenen Rennhang für uns, der für die anderen Skifahrer gesperrt war. Und die Riesentorlaufstrecke war mit 1:10 Minuten ganz ordentlich, eine gute Länge“, sagt Alpin-Sieger Ralph Seidler. „Das war alles schon sehr cool.“Preisgeld haben die jungen Athleten zwar keines bekommen, aber immerhin einen kleinen Blumenstrauß. Wie viele seiner Mitschüler arbeitet Ralph Seidler darauf hin, einmal im Weltcup mitzufahren. „Aber bis dahin ist es schon noch ein weiter Weg.“
Wie ist das eigentlich, wenn die eigenen Klassenkameraden auch Konkurrenten im Kampf um Startplätze sind? „Na ja, wir sind schon alle Kollegen“, sagt der 16jährige Seidler. „Aber halt Kollegen, die schauen, dass sie schneller sind als die anderen.“