AdiEU, hallo Welt …
Nie brauchte die Exportwirtschaft der Schweiz die Europäische Union weniger als heute. Seit der Finanzkrise haben die Schweizer Ausfuhrbranchen ihre Abhängigkeit von der EU deutlich verringert. Während die Schweiz 2007 noch 58,4 Prozent – ohne Großbritannien – der gesamten Exporte (Total 197,5 Mrd. Franken) in die EU absetzte, waren es 2017 nur noch 47,9 Prozent (ohne GB) bei einer Steigerung auf Total 220,4 Mrd. Franken. Das bedeutet, dass nach dem Brexit sogar weniger als die Hälfte der Exporte in die EU gehen wird. Aufgrund der schwierigen Umstände innerhalb der EU haben die Schweizer Unternehmen versucht, sich sowohl qualitativ wie auch geografisch zu diversifizieren. Dies sollte auch den Briten gelingen und in einigen Jahren wird die britische Wirtschaft der EU keine Träne nachweinen.
Die Bekanntgabe der für die Schweiz sehr positiven Entwicklung, sich Jahr für Jahr vom EU-Binnenmarkt unabhängiger zu machen, wird innerhalb der EU tunlichst vermieden. Schließlich gilt es, die angedachte saftige Budgeterhöhung durchzubringen. Störende Negativmeldungen sind unerwünscht. Stattdessen beschäftigt man das Volk und die Wirtschaft mit Überregulierungen und überhäuft uns mit sinnlosen Vorschriften.
Während die Schweizer und die Briten sich Alternativen aufbauen und keine Notwendigkeit einer EU-Mitgliedschaft sehen, gehört es in der EU zum guten Stil, kritische Haltungen einzelner Mitgliedsstaaten stets als unsolidarisch zu bewerten und deren Politiker ins rechte Eck zu stellen. Doch Gott sei Dank gibt es Verantwortliche in politischen Positionen, die zu ihrer Stimme stehen, sich von Brüssel nicht einschüchtern lassen und Priorität in Schutz und Erhaltung des Wohlstands im eigenen Staat sehen. Thomas Heininger 5303 Thalgau