Was sich Freiheitliche unter Medienpolitik vorstellen
Ein Bericht über die Anklageerhebung gegen den FPÖ-Politiker Gerhard Dörfler, der sich als Ente entpuppte. Ein Bericht über einen Transitgipfel in München, in dem alle möglichen Leute vorkamen, nur nicht der blaue österreichische Verkehrsminister. Und zuletzt eine manipulativ zusammengeschnittene Wahlkampfreportage aus Tirol, die den falschen Eindruck erweckte, der freiheitliche Spitzenkandidat habe zu den unsäglichen Ausführungen eines alten Nazis zustimmend genickt: Der ORF gibt der üppig vorhandenen Empörungslust der FPÖ derzeit reiche Nahrung, und das ostentative Entsetzen der Blauen über den Rot- bzw. Schwarzfunk, in dem dringend ausgemistet gehöre, wird täglich ostentativer. Freilich wird das Opfergehabe der FPÖ erheblich konterkariert durch den Umstand, dass der Tiroler FPÖ-Spitzenkandidat jetzt eine „Klarstellung von Landeshauptmann Platter“zu „diesem ORF-Skandal“fordert. Offenbar scheint man in diesen Kreisen zu glauben, dass Regierungspolitiker automatisch Programmhoheit über den ORF haben. Eine beunruhigende Vorstellung blauer Medienpolitik.