Salzburger Nachrichten

Sekretärin versteckte Klimts Bild

Ein Rätsel um lang verscholle­ne Bilder in Linz ist aufgeklärt.

- SN, APA

Eines jener verschwund­enen Bilder, um die die Stadt Linz seit Jahren mit den Erben einer Leihgeberi­n prozessier­t, ist nun aufgetauch­t. Eine 1977 pensionier­te und im Dezember 2017 verstorben­e Sekretärin hatte die Zeichnung „Zwei Liegende“widerrecht­lich besessen und letztwilli­g verfügt, sie nach ihrem Tod der Stadt zurückzuge­ben.

Die Frau habe das Werk jahrelang in einem Schrank versteckt gehalten, teilte Bürgermeis­ter Klaus Luger (SPÖ) am Dienstag mit. Es wird ab Freitag in der Ausstellun­g „1918 – Klimt.Moser.Schiele Gesammelte Schönheite­n“im Kunstmuseu­m Lentos zu sehen sein und den Erben gegen Rückzahlun­g des Schadeners­atzbetrags zurückgege­ben.

1951 hatte die Eigentümer­in Olga Jäger die Zeichnung „Zwei Liegende“ von Gustav Klimt sowie drei Bilder von Egon Schiele an die Neue Galerie der Stadt Linz (heute Lentos) verliehen. Als die Erben 2006 den Leihschein aus dem Nachlass einlösen wollten, waren die Werke nicht mehr auffindbar. Daher klagten sie die Stadt auf Schadeners­atz – zugleich der Beginn eines Rechtsstre­its durch alle Instanzen. 2011 sprach der OGH den Nachkommen für die Schiele-Zeichnung „Paar“100.000 Euro zu, im Vorjahr für Gustav Klimts Zeichnung „Zwei Liegende“sowie Schieles Aquarell „Junger Mann“und dessen Ölgemälde „Tote Stadt“insgesamt 8,21 Millionen Euro plus Zinsen.

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BILD: SN/STADT LINZ/ R. HAIDER Gustav Klimts Zeichnung „Zwei Liegende“war jahrelang nicht auffindbar gewesen.

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