Salzburger Nachrichten

„Eine Medaille ist derzeit unrealisti­sch“

- SN, APA

YONGPYONG. Sie war so knapp dran an Riesentorl­auf-Gold wie noch keine: Vor vier Jahren in Sotschi verpasste Anna Veith den Sieg im Riesentorl­auf nur um sieben Hundertste­lsekunden. Tina Maze war um den Wimpernsch­lag schneller als die Adneterin. So bleibt der Frauen-Riesentorl­auf die einzige Alpindiszi­plin, in der Österreich noch nie Gold geholt hat.

Für den Riesentorl­auf in Pyeongchan­g (Donnerstag, 2.00/5.45 Uhr MEZ) wurde Anna Veith trotz magerer Ergebnisse nominiert, für sie sprachen vor allem die Erfahrung und die Erfolge der Vergangenh­eit. „Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass ich die Chance kriege“, sagte die Weltmeiste­rin von 2015. Der Unterschie­d zu Sotschi? „Dort war ich in Höchstform. Diesmal ist die Ausgangspo­sition ganz anders, eine Medaille ist derzeit unrealisti­sch.“Immerhin hat sich Veith aber schon wieder so weit nach vorn gekämpft, dass sie mit Nummer 18 fahren kann. „Eine Medaille muss passieren. Das ist aber auch so, wenn man in Höchstform ist.“

Für Österreich hat es seit EvaMaria Brems letztem Sieg im März 2016 im Weltcup nicht einmal mehr einen Podestplat­z gegeben, was auch an den schweren Verletzung­en von Brem und Veith lag. Stephanie Brunner wäre eine potenziell­e Nachfolger­in, sie hat immerhin schon vierte und fünfte Plätze erreicht. Die pfeilschne­lle Tirolerin ist nach einer kurzen Schwächeph­ase wieder obenauf.

Die Verschiebu­ng war kein Problem. „So kann ich mich Mittwoch im Slalom eincruisen und ein bissl das Flair aufnehmen. Es taugt mir eh, wenn der Slalom zuerst ist“, sagte Brunner. „Zwei Rennen hintereina­nder, das wird spannend.“

Zudem kommt Brunner auch mit der Kälte prinzipiel­l zurecht. „Mir ist nicht kalt, ich bin so aufgewachs­en“, erklärte die Tirolerin, die oft sogar ohne Socken unterwegs ist. Auch ihre Mama hat die in Innsbruck wohnende Tuxerin nicht mitgebrach­t. „Ich bin eine Person, die allein ganz gut zurechtkom­mt.“

Bernadette Schild und Ricarda Haaser komplettie­ren das ÖSVQuartet­t. Topfavorit­innen sind andere, etwa Viktoria Rebensburg. Sie könnte nach Gold in Vancouver 2010 und Bronze 2014 in Sotschi zum dritten Mal Edelmetall holen. Drei Medaillen in einer Disziplin in Folge hat bisher nur Marlies Schild im Slalom geschafft.

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