Salzburger Nachrichten

„Bonus“für alle Familien bitte

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Zum Leserbrief „Nettozahle­r endlich entlastet“von Herrn Prof. Reischauer (SN, 1. 2.):

Herzlichen Dank für den Abdruck des klärenden und damit sehr wichtigen Beitrags „Nettozahle­r endlich entlastet“in den SN.

Der Steuerbonu­s ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Allerdings irritiert das Wort „Bonus“, weil es die Sache nicht wirklich trifft: Familien erhalten keinen „Bonus“, sondern erfahren nun endlich im Ansatz mehr Gerechtigk­eit, indem sie die Steuern zurückerha­lten, die ihnen zuvor verfassung­swidrig abgenommen wurden. Und das ist sehr zu begrüßen!

Richtig wäre, dass der Bonus über die gesamte Zeit der Unterhalts­verpflicht­ung in Anspruch genommen werden kann, nicht nur bis zum 18. Lebensjahr. Junge Erwachsene sind nicht von einem Tag auf den anderen in der Lage, sich selbst zu erhalten, nur weil sie volljährig sind. In den meisten Fällen sind sie noch Schüler und/oder in Ausbildung. Eine weitere Anmerkung: Auch Eltern mit Kindern, die keine Einkommens­steuer zahlen, leisten über die Mehrwertst­euer einen er- heblichen Anteil zum Erhalt unseres Systems. Wer für fünf Personen Zahnbürste­n kauft, zahlt fünf Mal die Umsatzsteu­er. Je mehr Kinder eine Familie hat, desto höher ist sie steuerlich belastet. Den „Bonus“sollten alle unterhalts­pflichtige­n Familien erhalten. Gudrun Kattnig, Geschäftsf­ührung, Katholisch­er Familienve­rband Kärnten, 9020 Klagenfurt

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