Die großen Stars des Vorfrühlings
Noch herrscht der Winter in den Gärten. Bald soll es aber wieder bunt werden. Einer der ersten Stars in den Gärten ist die Lenzrose.
Viele Gärten liegen bei uns noch unter einer Schneedecke verborgen. Gartenfreunde sehnen deshalb den Frühling Tag für Tag mehr herbei. Eine der großartigsten Zutaten für frühe, blühende Blickpunkte sind die Lenzrosen. ORF-Biogärtner Karl Ploberger hat einen der „Hotspots“der Schneerosenzüchtung in England besucht – Ashwood Nurseries, westlich von Birmingham gelegen.
Kevin Belcher ist einer der Gärtner, die sich auf die Zucht der Lenzrosen spezialisiert haben. Wenn er in seinen dicken Zuchtbüchern blättert, kommen Erinnerungen auf: „Vor 30 Jahren haben wir mit fünf Pflanzen begonnen. Nun stehen hier einige Hundert Mutterpflanzen und Zehntausende zum Verkauf.“Wie soll die vollendete Blüte aussehen? Der Lenzrosenzüchter überlegt kurz: gelb, ge- füllt mit einem dunklen Zentrum und einer Blüte, die so aufrecht wächst, dass man sie gut sehen kann. Gelb scheint der große Trend zu sein, genauso wie die gefüllten Blüten. Hier schnellen auch die Preise in die Höhe. Pro Pflanze können 100 Euro und mehr verlangt werden.
Die Helleborus-x-Hybriden gehören zu den „orientalischen“Schneerosen. Sie sind mit unseren heimischen („H. niger“) verwandt, aber nicht ganz so frostfest. Bei mir im Garten stehen viele davon seit Jahren und werden von Jahr zu Jahr eindrucksvoller. Wichtig ist bei den Lenzrosen, dass der Boden gut durchlässig ist. Das schönste Exemplar wächst auf einem Trockenbeet mit 40 Zentimeter grobem Kalkschotter. Eine jährliche Gabe an Kompost ist alles. Kranke Blätter werden im Frühjahr entfernt, dann kommen die vielen neuen Blüten besonders gut zur Geltung. Interessant ist die bereitwillige Aussaat dieser Pflanzen. So kreuzen sich die Sorten und nach drei bis vier Jahren beginnen an allen möglichen Stellen des Gartens neue Schneerosen zu blühen.
Was macht die Faszination der Lenzrosen aus? Experte Kevin Belcher von Ashwood Nurseries: „Herrliche Blüten zu einer Zeit, wo im Garten sonst wenig bis gar nichts los ist.“Dem ist nichts hinzuzufügen.