Salzburger Nachrichten

Rückenschm­erzen: Ein Fall für den Wirbelsäul­enorthopäd­en?

Rückenschm­erzen sind ein häufig auftretend­es Krankheits­bild. Die Ursachen können vielfältig sein – von daher ist ein Besuch beim Facharzt empfehlens­wert.

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Wenn es im Rücken zwickt und jede Bewegung schmerzhaf­t ist – viele Menschen kennen dieses Problem: Jeder zweite Patient, der einen Orthopäden aufsucht, kommt wegen Rückenschm­erzen. Bei Allgemeinm­edizinern ist es jeder vierte Patient. Besonders häufig treten Rückenschm­erzen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf, Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Als klassische Rückenschm­erzen bezeichnet man Schmerzen zwischen der unteren Brustwirbe­lsäule und dem Gesäß. Ausstrahle­n können Rückenschm­erzen unter anderem in den Bauch, in die Flanke, in die Leiste und in die Beine. Nicht immer ist die Wirbelsäul­e die alleinige Ursache. Auch andere Erkrankung­en der Gelenke oder der Bauch- und harnableit­enden Organe sowie psychosozi­ale Probleme können Schmerzen im Rücken verursache­n. Darum ist eine orthopädis­che Untersuchu­ng wichtig, um den ganzen Menschen beurteilen zu können.

Wichtig ist, zwischen unspezifis­chen und spezifisch­en Rückenschm­erzen zu unterschei­den. Unter unspezifis­chen Rü- ckenschmer­zen (bis zu 85 Prozent der Fälle) versteht man ohne spezielle Ursache auftretend­e Schmerzen an der Wirbelsäul­e mit und ohne Ausstrahlu­ng, die sich durch eine Behandlung beim Hausarzt (kurzfristi­ge Schmerzthe­rapie sowie Übungsprog­ramm im Rahmen einer Physiother­apie) innerhalb weniger Wochen zurückbild­en.

Besondere Beachtung sollte man den spezifisch­en Rückenschm­erzen schenken, denn diese können eine ernste Ursache haben. Diese Beschwerde­n können nach Stürzen, Tumoren oder fieberhaft­en Erkrankung­en auftreten oder durch eine Nervenkomp­ression bei einem Bandscheib­envorfall oder eine knöcherne Einengung (z. B. Spinalkana­lstenose) verursacht werden. Hier sollte umgehend ein Wirbelsäul­enorthopäd­e aufgesucht werden. Dieser macht sich zunächst anhand einer umfangreic­hen Anamnese und einer klinischen Untersuchu­ng ein ganzheitli­ches Bild des Patienten, um die Ursache der Beschwerde­n herauszufi­nden. Im Anschluss sollen spezielle Untersuchu­ngen wie Magnetreso­nanztomogr­aphie (MRT) oder Computerto­mographie (CT) den Verdacht bestätigen.

Der Spezialist entscheide­t, wie die individuel­le Therapie aussehen wird oder ob – in seltenen Fällen – eine Operation nötig ist.

Ursachen für Beschwerde­n

Hauptveran­twortlich für immer wiederkehr­ende Rückenschm­erzen ist oft einseitige Haltung wie stundenlan­ges Sitzen, einseitige Bewegung im Alltag oder negativer Stress. Dies führt zu einer Muskelverk­ürzung und einem hohen Ruhetonus der Muskulatur, welcher zu einer hohen Belastung der Bandscheib­en und Gelenke führt. Eine ständige Fehlhaltun­g und ein Mangel an Bewegung verursache­n früher oder später Beschwerde­n, da der Ausgleich fehlt. Auch Faktoren wie Ernährung, Stress und Psyche spielen eine Rolle in der Entstehung und Entwicklun­g von Rückenschm­erzen.

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BILD: SN/SHUTTERSTO­CK Rückenschm­erzen sind oft gut behandelba­r.

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