Chloe Kim ist nun nach Gold ein Drache
Vor vier Jahren durfte Chloe
Kim noch nicht. Selbst da hatte das „Wunderkind“alle Qualifikationskriterien für die Teilnahme an den Spielen in Sotschi erfüllt, aber die USA dürfen keine Sportlerin zu Olympia entsenden, die noch nicht 14 Jahre alt ist. Und Kim war erst 13.
Vier Jahre später gewann die Snowboarderin am Montag ein wahrlich historisches Olympiagold in der Halfpipe: Mit 17 Jahren und 296 Tagen ist sie die jüngste Olympiasiegerin auf Schnee aller Zeiten und zugleich die erste Frau, die in diesem Jahrtausend geboren ist und Gold gewinnt.
Wie man unschwer am Namen erkennen kann, hat Kim koreanische Wurzeln. Ihr Vater Jong emigrierte 1982 in die USA, lebt heute mit seiner zweiten Frau, Chloes Mutter, in Los Angeles. Und er brachte seine Tochter zum Snowboard-Sport. Und er fand hier bei Olympia seinen Höhepunkt, denn das war das große Ziel der gesamten Familie. Mit Gold in Südkorea ist Chloe Kim ein echter Drache. Und das ist eine besondere Geschichte, die ihr Vater ihr immer erzählte. „In Korea wird ein Drache nicht als Drache geboren. Sondern als große Schlange, die nach 1000 Jahren in einer stürmischen Nacht in den Himmel steigt und als großer Drache zurückkehrt.“Seine Tochter werde nicht 1000, sondern nur vier Jahre warten müssen, erzählte der Papa vor einem Jahr. Und als es am Tag vor dem Finale stürmte, schrieb er seiner Tochter ein SMS: „Morgen ist der Tag, an dem der Baby-Drache Imugi zum Drachen wird.“Wie wahr.